Schlagwort: wenig Wind

25th Lippeweiden Pokal – 13. Deutsche Meisterschaft 2023

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Bericht 25. Lippeweidenpokal und deutsche Meisterschaft

Fliegen, Currywurst und nochmal fliegen…

Zum bereits 25. Mal luden Peter Hubbertz und Uwe Schlaffke-Mowinkel mit ihrem Team der Flugsportgruppe Lünen ein, um auf dem Flugfeld in Lünen F3B zu fliegen. Nicht viele Wettbewerbe finden so zuverlässig statt und so war es kein Wunder, dass 52 Piloten sich auf den Weg in den Pott gemacht haben.

Gleich zu Beginn wurden alle Piloten aufgerufen, sortiert nach der Anzahl ihrer Teilnahmen. Die meisten haben sich dabei doch gleich um den Faktor zwei verschätzt. Bei manchen kam gar die Realisierung, dass sie schon eine ganze Weile unserem schönen Sport frönen. Als Belohnung gab es für alle eine Lünen-F3B-Tasse. Damit lässt es sich an dunklen Wintertagen sicherlich noch besser frühstücken. Dankeschön!

Dazu spielte auch das Wetter mit. Zwar hatte sich am Freitag nachts etwas Nebel gebildet, dieser verzog sich jedoch sehr schnell und so konnten wir fast pünktlich mit dem ersten Flug anfangen. Natürlich ein Zeitflug. Dazu noch Ostwind, was für diesen Wettbewerb auch eher ungewöhnlich ist.
Immerhin waren die Hochstarthöhen annehmbar. Jedoch zeigte sich danach keinerlei Thermik. Bis zur vierten Gruppe gab es Piloten, die vorzeitig landen mussten. Nicht üblich im Zeitflug. Dann wurden die Auswirkungen der kräftigen Sonne aber besser bemerkbar und erleichterten es, das geringere Sinken zu finden.

Um die Piloten dann richtig zu fordern, folgte der Speedflug. Wenig Wind und Höhe, Rückenwindeinflug und die berüchtigte Lünener „weit entfernte“ B-Wende. Matthias Neumann konnte mit 16,37s schön vorlegen. Sonst waren eher hohe 17s bis 20s angesagt. Gegen Ende wurden die Zeiten etwas schneller und Hans Rossmann holte sich den ersten Speed-1000er mit 16,28s.

Streckenflug war entsprechend unspektakulär, geringe Ballastierungen und Hochstarthöhen ließen nicht viel zu. Sauberes Wenden und eine gute Höheneinteilung waren wichtig. Zu Beginn waren die „normalen“ Strecken um 22-25 möglich, dies änderte sich jedoch zur Halbzeit schlagartig und plötzlich waren nur noch 18 Strecken maximal drin. Trotzdem gab es auch hier noch erstaunlich hohe Unterschiede in den Gruppen. Zumeist war dies auf unsaubere Flugweise und zu stark aufballastierte Flieger zurückzuführen.

In der zweite Runde hatten sich die Piloten auf die Bedingungen eingestellt und auch die Aufwinde haben sich zu uns gesellt. Die bringen aber auch immer Abwinde mit. In Lünen nicht zu knapp. Gerade noch in großer Höhe gekreist, eine Minute später in 100m Höhe am Suchen nach einem fitzelchen Aufwind. Es traf meist nur einzelne Piloten, die dann jedoch herbe abgestraft wurden für jeden Fehler den sich machten.
Und trotz der Thermikblasen wurde der Streckenflug wieder zu einer primären Abgleitaufgabe.
Speed differenzierte stark. Hier waren dann die einzelnen Thermiken doch spürbar. Wer sie erwischte, konnte oft nicht nur in die Thermik starten, sie zog auch tendenziell in die Stecke mit hinein, um auch noch den Flug gut zu machen. Nach einem katastrophalen Zeit- sowie Streckenflug durfte ich hier mit 15,09s meinen ersten Speed 1000er erfliegen. Überaus unerwartet, hatte es sich für mich doch  gar nicht so schnell angefühlt. Ein herzlichen Dank an das Foo-Team sowie ein paar weitere Piloten-Kameraden, die mich zuvor aus dem Motivationstief herausgeholt haben. Inzwischen kann ich mich auch richtig über diesen Flug freuen!

Der dritte Zeitflug wurde noch mit den ersten drei Gruppen begonnen. Auch hier nicht einfach. So einige schafften es nicht, lange genug oben zu bleiben.

Das war der Samstag. Kein einziger Helferfehler seitens des Veranstalterteams! Man merkt, dass hier seit mehreren Jahrzehnten eine absolute Routine aufgebaut wurde!

Über Nacht und am Sonntag morgen gab es etwas Niederschlag, die Mengen waren jedoch nicht groß genug, um das Flugfeld nennenswert weich zu machen. Außerdem hörte der letzte Nieselregen kurz nach Beginn der verbleibenden Zeitfluggruppen auf. Trotzdem bedeutete dies natürlich noch schwierigere Bedingungen als bereits gestern Abend.
Der Streckenflug wurde aufgrund etwas stärkerem Wind etwas besser und die Streckenzahlen sind etwas höher ausgefallen.

Pünktlich zum Speedflug drehte die Windrichtung dann jedoch ziemlich schlagartig von Nordost auf Süd und dann später auf Südwest bei größer werdender Geschwindigkeit. Jens Buchert als erster Starter ist zwei mal noch nach Osten gestartet, da die Bodenwinde dies noch indizierten. Die resultierende Höhe war jedoch nicht besonders und daher auch die Speedzeit. Die Starter danach starteten nach Westen, was etwas besser war, trotzdem war es aber noch für circa 4-5 Starter oft wechselhaft. Danach begann es dann besser und kräftiger zu werden, was Andreas Böhlen als erstes richtig ausgenutzt hat: 14,12s!

Ein finaler Speed in inverser Rangliste rundete den Wettbewerb ab. Die Starthöhen waren nun weiter sehr gut und die Flugzeiten niedrig. Erneut mit Andreas Böhlen mit 14,68s als bester Zeit.

Zuletzt noch das traditionelle Lünen Fly-off mit Böhlen, Herrig, Neumann, Rossmann, Thomas, Krogh, Krischke und Donker Duyvis. Es war knapp, spannend und als Helfer anstrengend. Daher kann ich leider zum Verlauf gar nicht viel sagen. Das Finale wurde von Andreas Herrig (Freestyler 6) im vorletzten Flug gegen Johannes Krischke (Device) gewonnen! Knapp war es aber bei den meisten Paarungen soweit ich das mitbekommen habe. Die Bracket gibt’s vermutlich bald auf F3B.de nachzulesen.

Das finale Ranking wurde von Andreas Böhlen (Freestyler 6) gewonnen, vor Andreas Herrig und Matthias Neumann (Gadget, Eigenkonstruktion)
Deutscher Meister wurde damit Andreas Herrig.

Das wars. Ein toller Wettbewerb mit einem super Orga-Team und tollen Helfern. So gut wie keine Fehler an den Linien und  bei gutem Wetter mehr als drei Runden geflogen. Das ist alles, was man sich für 25 Jahre Lünen erhoffen konnte. Zu den Mittagspausen gab es, wie üblich, die geniale Lünener Currywurst, die wie das Fly-off bereits Kultstatus hat und weitere Köstlichkeiten. Auch sonst wurden wir perfekt versorgt mit allen Annehmlichkeiten eines F3B Wettbewerbs.

Einen riesigen Dank an das gesamte Team für diesen Wettbewerb. Wir hatten viel Spaß und freuen uns auf die nächsten 25 Jahre Lippeweidenpokal!

Heute war der Bericht etwas kürzer, da ich noch einen Abstecher nach Köln mache. Ich würde mich auch sehr freuen, wenn weitere Berichte zu den Wettbewerben kommen. Ich bekomme ja auch bei weitem nicht alles mit und die Zeit zum schreiben ist auch manchmal knapp bemessen. Zum Beispiel Details zu Andreas Böhlens Speed in Runde 3, Marc Mölters 14,86s in Runde 4 oder der Streckenflug von Matthias in Runde 2 wo er allen anderen je 4 Strecken abgenommen hat.

In diesem Sinne: bis in drei Wochen am Nortel! #saisonabschuss