1. Nortel Cup F3B 2021

Ein schönes Wochenende ist vorbei – und alles hat super geklappt 🙂

Vielen Dank an Jens und seine Helfer für das coole Event.

Den Bericht von Andreas Herrig findet Ihr unter https://www.f3b.de/de/1nortel-f3b-cup und hier:

1. Nortel-Cup F3B Gruibingen

F3B auf der Alb – ein Lichtblick am Ende des Tunnels

Relativ kurzfristig für das Wochenende des 21.-22.08.2021 angesetzt, hatte der spontane Nortel-Cup auf dem landschaftlich super schön gelegenen Flugplatz Gruibingen-Nortel sicher bei einigen Interessierten zu Konflikten mit der Urlaubsplanung geführt. Und auch für den Autor hatte sich ein kleines Dilemma in Bezug auf die Routenplanung und Erkundung weiterer Regionen Osteuropas ergeben…
Aber letztlich hatte eine doch nicht unerkleckliche Zahl von 44 flugbegeisterten Enthusiasten die Prioritäten darauf gelegt, nach langer F3B-Abstinenz mal wieder gemeinsam zu fliegen, sich miteinander zu vergleichen und die spannungsgeladene Atmosphäre eines Wettbewerbs zu genießen.

Ungewohnt, aber doch irgendwie noch bzw. schnell wieder vertraut fühlte sich das Aufbauen der Winden am Freitag Abend und Samstag Morgen an…! Manche Handgriffe brauchten noch etwas länger – aber da der Beginn des Wettbewerbs zu entspannterer Zeit auf 9 Uhr anberaumt war, führte dies nicht zu Stress. Auch die Kontrolle der „3G“ Covid-Nachweise ging unkompliziert vonstatten.

Der Samstag hielt relativ ruhiges Sommerwetter mit leichtem Wind aus südöstlichen Richtungen bereit und nach lauer Nacht wurde es schlagartig recht warm. Das komplexe Gelände mit der gewundenen Albkante und variablem Baumbewuchs machte die Flüge etwas herausfordernd. Im Zeitflug allgemein keine größeren Hürden bereitstellend, war es im Streckenflug allerdings schwieriger, sich für die richtige Seite zu entscheiden und zur rechten Zeit am richtigen Ort zu sein. Im Speedflug aber nicht mehr als die üblichen thermischen Variationen. Der Autor konnte hier im ersten Flug etwas profitieren und mit einer unerwartet schnellen 13.8 die vorher verlorenen 2 Strecken kompensieren.

Auch mit der Minimal-Besetzung des Organisationsteams lief der Wettbewerb nach kleiner Eingewöhnung der Linienhelfer in den ersten Streckenflug-Gruppen rund und gleichmäßig, so dass am Abend 2 Runden komplettiert waren.

Das Feld der Modelle wurde – neben einigen Exoten wie dem jetzt fertig gestellten Spline der Dänen oder modellverlustbedingten „Frankenstein“-Not-Kombinationen – von den aktuell konkurrenzfähigsten Geräten Freestyler 6 & 3.5, Device & Pike Precision 2 in teilweise sehr schönen neuen Designs dominiert. Leider fielen einige davon schon den überproportional vielen Midairs zum Opfer…

Am Sonntag hatten wir Glück, dass der vorhergesagte Starkregen morgens schon früher durchgezogen war und den planmäßigen Beginn um 8:30 Uhr nicht behinderte. Dichte Bewölkung mit leichtem Wind aus Südwest und die damit verbundene großskalige Turbulenz von vorgelagerten Hängen machte mit plötzlich auftretenden starken Abwinden den Zeitflug allerdings für viele Gruppen schwierig. Teilweise lagen die längsten Flüge nur bei etwas über 8 Minuten. Die Sonne hatte aber immer mehr Kraft, etwas Strahlung durch die Wolkendecke zu bringen, so dass sich später leichte Thermik im abflauenden Wind entwickelte.
Im aufgrund des hohen Regenrisikos vor dem Streckenflug von Runde 3 durchgeführten Speedflug waren die Thermiken allgemein moderat und führten – anders als manche Verwender oder Verwender-Rettungsversuche mit Modellverlust – nicht zu übermäßig großen Ausreißern im Klassement.

Im Streckenflug Runde 3 bescherte der leichte West-Einschlag des Richtung Nord drehenden Windes etwas Hangaufwind auf der nordwestlichen Baumkante, was verbunden mit der großflächigeren Thermik in der feuchten Kaltfront-Luft einigen Gruppen wieder schnelle Flügen mit bis zu 29 Strecken erlaubte, während andere Gruppen in Saufphasen lediglich maximal 13-14 Strecken fliegen konnten.
Ab 13 Uhr setzten dann doch die vorhergesagten Schauer ein und die letzten Gruppen mussten teilweise schon in leichtem Regen fliegen. Der Streckenflug ließ sich nach kurzer Unterbrechung allerdings noch komplettieren.

Die Entscheidung zum etwas frühzeitigeren Abbruch des Wettbewerbs wurde von allen akzeptiert und sicher war man hier und da nicht unglücklich darüber, nach 3 kompletten Runden überwiegend im Trockenen Abbauen und den teilweise langen Heimweg etwas früher antreten zu können.

Die Siegerehrung um 15 Uhr am Clubhaus – wo während der letzten zwei Tage das Team des Aeroclubs Göppingen-Salach leckere Verpflegung in Form von Kuchen und Gegrilltem angeboten hatte – erlaubte neben einer weiteren Stärkung im Schutz des Daches auf der Terasse nochmal etwas Austausch über die für viele sehr animierenden vergangenen zwei Tage oder technische Themen.

Letztlich konnte Jürgen Pölzl den Wettbewerb vor Andreas Herrig und Peter Hoffmann gewinnen (8841.82, 8712.61, 8680.02 Punkte) – mit 8623.67 Punkten knapp dahinter undankbarer Vierter Steffen Besemer.
Bei den Jugendlichen setzte sich Mikkel Krogh Petersen vor Lukas Lehner und Rasmus Krogh Petersen durch. Auf diese drei sich stark präsentierenden Rookies wird man neben Peter Geldner wohl in Zukunft verstärkt achten müssen, denn sie machten einen schon erstaunlich umsichtigen und professionellen Eindruck!

Ein großer Dank gebührt Wettbewerbsleiter und Haupt-Organisator Jens Buchert für den Mut und die Initiative, den bis jetzt lange andauernden „Mangel“ an F3B-Wettbewerben zu beenden, sowie Johannes Kriscke für die Bedienung der Münchner Zeitmess-Anlage und Auswertung, als auch Bastian Hummel und Markus Wanner und allen weiteren beteiligten Helfern an den Linien und im Hintergrund!

Auch wenn, oder vielleicht vielmehr weil, der Wettbewerb recht minimalistisch mit Fokus auf den Spaß am F3B-Fliegen durchgeführt wurde (zeitnahe Ergebnislisten oder Urkunden/Pokale wurden diesem beispielsweise etwas untergeordnet…), war es ein schöner und insgesamt lohnenswerter (Wieder-)Einstieg in die F3B-Saison.

Bleibt zu hoffen, dass der AeroClub Göppingen-Salach nächstes Jahr noch Luft im Terminkalender für eine mögliche Wiederholung findet! Und dass sich Wetter und Atmosphäre beim kommenden F3B-Wettbewerb in Lünen Mitte September ähnlich freundlich entwickeln…!

Andreas H., 23.08.2021