Schlagwort: Eurotour

3RD. NORTEL CUP 2023

results: https://f3xvault.com/?action=event&function=event_view&event_id=2972

Gesamtergebnis Eurotour 2023: https://www.contest-eurotour.com/f3b/f3b-nortel-cup-2023/

Bericht:

Schaffa, Schaffa, F3B fliegen.

Zum dritten Mal hat uns Jens Buchert mit dem AeroClub Göppingen-Salach an den Nortel bei Göppingen eingeladen und dem Ruf zum letzten Wettbewerb des Jahres sind 44 Piloten gefolgt. Schön, dass auch zum Saisonabschluss noch so viele gekommen sind. Denn das Wetter im Oktober ist insbesondere auf der Schwäbischen Alb alles andere als sicher. Aber Jens hat wohl rechtzeitig eine gute Bestellung eingereicht und so trudelten viele Piloten schon Freitagnachmittag zum Aufbauen bei bestem Wetter ein. Das Fluggelände des AeroClubs ist auf der Alb gelegen und hat letztes Jahr so manchem bei sehr starkem Ostwind das Fürchten gelehrt. Doch dieses Jahr ist stabil West vorhergesagt bei mittleren Geschwindigkeiten. Auch die Temperaturen erstaunlich hoch bis über 20 Grad und einiges an Sonne.

Samstag geht es beinahe pünktlich um 9 Uhr mit den ersten Flügen los. Natürlich Zeitflug, um noch etwas Zeit zum Einrichten der Wettbewerbs-anlage und Einweisung der Helfer zu haben.
Der Wind am Boden ist nicht besonders stark und dadurch werden eher dünne Seile aufgezogen. Auch bei uns im Team haben wir unterschätzt, wie stark der Wind weiter oben schon ist.
Dementsprechend grenzwertig war Steffens erster Wettbewerbsstart. Danach also gleich auf dickere Seile wechseln. In der zweiten Gruppe viel Pech für Marc Mölter. Zwei Seilrisse (dicke Seile) und dadurch Unterzeit gleich ganz am Anfang. Dafür sind die Bedingungen ruhig, aber gut. Dazu sehr gute Hochstarthöhen, oft über 300m. In einem guten Flugbereich kann man das Sinken deutlich reduzieren und schafft recht zuverlässig die 10 Minuten.
Lediglich in Gruppe 3 kommt plötzlich Sinken auf und keiner kommt über die Zeit. Kai Averweser mit 9:25min mit dem 1000er. Matthias hier mit 7:38min weit weg von Glücklich. Danach sind die Bedingungen aber wieder besser.

Als zweite Disziplin der Geschwindigkeitsflug. Jetzt sind schon alle auf den Wind vorbereitet und dementsprechend geht es auch mit schweren Flugzeugen an den Start. Die Starthöhen sind trotzdem richtig toll. Der Wind leider auch gegen die Flugrichtung, also sind keine neuen Rekorde zu erwarten wie bei kreuzendem Wind. Steffen kann früh mit 14,3s vorlegen (zweitschnellster) aber der 1000er geht an Bernhard Flixeder mit großem Abstand: 13,24s. Durch die tollen Hochstarthöhen macht der Flug einfach unglaublich viel Spaß. Man kann gefühlt ewig Stürzen. Die richtige Einflughöhe und Höheneinteilung zu treffen ist dafür nicht so einfach. Trotzdem sind die Zeiten durchweg niedrig. Dazu erstaunlich wenig Verwender.

Der Streckenflug beginnt mit deutlich weniger Wind. Die Höhen sind trotz leichteren Fliegern deutlich schlechter und so kommen bei geringem Aufwind oft nur die üblichen 22 Strecken zusammen, mit ein paar Ausreisern nach oben. In Gruppe vier hat Andreas Böhlen ein paar Strecken gegen Johannes Krischke liegen lassen. Thomschke und Krampl müssen aber noch deutlich mehr bluten. Taktische Entscheidungen sind heute ziemlich wichtig. Die Seitenwahl wechselt stark mit dem leichten Hangaufwind weit im Norden und der durch die Sonne angestrahlten Wiesen im Süden.  Krischke flog entgegen meinem Bericht über den Punkte-Zwischenstand doch noch mit; es wird sich für ihn lohnen.
Zum Ende des Streckenflugs wird der Wind wieder etwas kräftiger.

Die zweite Runde wird ebenfalls mit Zeitflug begonnen. Der Wind hat etwas auf Nord gedreht und ermöglicht stabiles Abgleiten am Nordhang, dazu keine Sonne. Zeitweise keine einfachen Bedingungen jedoch stets machbar. Und so sind auch die Ergebnisse fast ohne Auffälligkeiten. Andreas Böhlen fliegt sich bei der Landung leider an und verliert seine Landepunkte. Die Landewiese ist auf der Alb sehr hart. Stecklandungen sind eher nicht zu empfehlen und die Flieger rutschen manchmal recht weit. Trotzdem natürlich ärgerlich.

Strecke

Interessanterweise ist die erste Gruppe noch am Nordhang, danach (fast) alle im Süden, da die Sonne wieder rauskommt und damit auch verstärkte Thermik in diesem Bereich. Dazu passend wieder etwas weniger Wind. Die richtige Seite zu wählen ist meist entscheidend. Und natürlich das übliche: sauberes fliegen. Die Kommentare der Helfer werden auch wieder gut: „Schneller, aber nicht so viel Höhe verbrauchen“. Als Pilot fühlt man sich da manchmal wie bei einer Versicherung die sich gegen alles absichert. 😉

Zum Speedflug ist der Wind nicht mehr ganz so stark in Bodennähe. Oben kommt der Druck am Windenseil aber noch deutlich. Gleich am Anfang legen Johannes Krischke (14,61s) und Jürgen Pölzl (14,35s) mit niedrigen 14ern vor. Als dritter darf ich mir dann mit 14,9s meine persönlich erste 14er Zeit erfliegen. Wow, das hat Spaß gemacht! Etwas später Andreas Böhlen mit dem Messer zwischen den Zähnen. B-Wenden, die gefühlt nur noch im Angström-Bereich überflogen sind, führen zu einer 13,97s! Bestzeit!
Matthias Neumann mit schöner 14,54s, Andreas und Steffen minimal höher.

Damit ist der erste Tag rum. Wir hatten im Team gute Streckenflüge. Auch sonst meist ganz ok. Leider bei Andreas im ersten Speed nicht optimal (15,53s) und bei Matthias der Zeitflug.

Sonntag

Es beginnt bei erstaunlich warmen 11 Grad mit Zeitflug. Der Wind ist am Boden etwas stärker als gestern, trotzdem reißt das Seil gleich beim ersten Start des Tages. Wegen Linecrossing wird die Gruppe nochmal neu gestartet. Auch hier wieder Risse. Ich habe es noch gut hoch geschafft mit einem frühen Schuss am, um Gnade winselnden, Hochstartseil. Glück gehabt und eine Wahnsinns Starthöhe. Als einziger versuche im Süden mein Glück. Es funktioniert zwar mit sanftem Abgleiten, aber trotz Schatten im Tal ist der Hang im Norden bereits die sicherere Wahl. Entsprechend gehen bei der nächsten Gruppe wieder die meisten nach Norden. Bei der Landung rutscht mir der Flieger dann von der 90 Punkte Linie über den 100er bis zur anderen 90 Punkte Seite. Ärgerlich nach dem tollen ersten Tag. Doch nicht so viel Polieren?

Der Speed geht mit guten Zeiten los. Steffen kann mit einer 13,6s schon früh den 1000er festmachen. Böhlen, Pölzl und Krischke nur knapp dahinter. Ich durfte meine persönliche Bestzeit gleich nochmal ein wenig unterbieten. 😊 (14,87s) Das hat emotional die verpassten Landepunkte wieder locker ausgeglichen.

Beim Streckenflug wird viel über dem Nordhang geflogen. Meist wieder 20-24 Strecken. Thomas Kübler darf mir gleich zu Beginn 2 Strecken abnehmen. Ganz blöd. Aber war der Gewinn für ihn irgendwie auch an der Zeit, haben wir ihm als Team Samstags doch einiges an Strecken abgenommen. Ich war auch viel zu schwer unterwegs. Die Starthöhe zwar trotzdem gut, aber bei der niedrigen Streckenzahl und Fluggeschwindigkeit wurden die Wenden sehr unsauber.
Steffen schafft gegen Bernhard Flixeder ein wichtiges Patt, Matthias ein perfektes Ergebnis mit drei Strecken vor Rossmann.
In Gruppe 11 dann Steffen Hoppe. Nein, er hat kein tolles Video gemacht, das wäre für uns besser gewesen. Früh hat er die richtige Strategie gewählt und im Norden die gute Luft voll ausgenutzt. Damit nimmt er Andreas Herrig eine Strecke ab. Top!

Ein abschließender Speedflug wird in umgedrehter Rangliste geflogen. Der Wind hat deutlich nachgelassen, dafür weiterhin viel Sonne und bis zu 20 Grad Lufttemperatur. Was für ein Wettbewerbswetter. Klasse.
Matthias leider mit 16,4s bei suboptimalen Bedingungen und mit einem Wackler beim Einflug, der erstaunlich viel Geschwindigkeit gekostet hat. Ich darf kurz darauf nochmal etwas auf meine Bestzeit drauflegen und bin mit 14,75s unglaublich happy. Andreas Herrig kommt mit engen Wenden auf 14,17s, Böhlen auf 14,3s. Johannes Krischke mit einer super Zeit: 14,01s, Schnellster. Steffen startet erneut und fliegt einen ordentlichen Speed. Die Anzeige von 18,8s ergibt dann eine Nachfrage. Glücklicherweise konnte die richtige Zeit aus den Logs ausgelesen werden: 14,75s sollten ihm einen guten Platz ermöglichen. Bernhard Flixeder verliert seinen zweiten Platz jedoch mit einer 15,02s. Ein extrem enges Ergebnisfeld rund um den ersten Platz! Jürgen Pölzl zuletzt mit einer sicheren 15,09s.

Im finalen Ranking gewinnt Jürgen Pölzl mit je 3 gewonnenen Zeit- und Streckenflügen sowie schnellen Speeds (bis auf den letzten) stets unter den Top 3. Die Konstanz zahlt sich voll aus. Johannes Krischke wird zweiter und tauscht wegen des schnellen Speedflugs mit Bernhard Flixeder von Platz 4. Steffen kann seinen dritten Platz verteidigen mit 0,19% Abstand zum ersten Platz. Wow.
Andreas Herrig mit 98,15% auf fünf und Andreas Böhlen mit 97,81% auf Platz sechs.
Honorable Mentions an Steffen Hoppe für seinen dritten Streckenflug und Tim Thomschke für sehr solide Leistungen und regelmäßige Wettbewerbsteilnahme dieses Jahr. Er gewinnt das Contest-Juniorenranking! Weiter so!

Einen riesigen Dank dem AeroClub Göppingen-Salach für die Organisation sowie Bereitstellung von Platz, Helfern und super Verpflegung. Der Grill direkt an der Startlinie ist perfekt für einen schnellen und pausenarmen Wettbewerb. Dazu sehr faire Preise und meistens kurze oder keine Wartezeit.
Die Wendenhelfer hatte nach ein paar Gruppen der Eingewöhnung am Samstag früh einen perfekten Job gemacht. Wir alle wissen, dass dieser Job viel einfacher aussieht als er ist. Die Konzentration über Stunden bei all der Hektik zu halten ist hart. Danke!
Und natürlich auch einen großen Dank an unseren Dirigenten Jens Buchert. Ohne ihn würde es diesen Wettbewerb gar nicht geben!

Die Contest Jahreswertung der Senioren ging an Andreas Böhlen vor Andreas Herrig und Steffen Besemer.

Damit war es das für diese Saison.  Danke für die vielen Rückmeldungen zu den Berichten. Ich freue mich darüber sehr. Vermutlich schreibe ich demnächst noch ein paar Dinge zu den Jahreswertungen/Jahresbericht. Ich hoffe auf weitere Videos von Steffen Hoppe und zusätzlich gibt es in 2 Wochen noch den Speedcup in Kulmbach. Am besten gleich anmelden! https://mg-airsports.eu/competition/239

25th Lippeweiden Pokal – 13. Deutsche Meisterschaft 2023

https://f3xvault.com/?action=event&function=event_view&event_id=2766

Bericht 25. Lippeweidenpokal und deutsche Meisterschaft

Fliegen, Currywurst und nochmal fliegen…

Zum bereits 25. Mal luden Peter Hubbertz und Uwe Schlaffke-Mowinkel mit ihrem Team der Flugsportgruppe Lünen ein, um auf dem Flugfeld in Lünen F3B zu fliegen. Nicht viele Wettbewerbe finden so zuverlässig statt und so war es kein Wunder, dass 52 Piloten sich auf den Weg in den Pott gemacht haben.

Gleich zu Beginn wurden alle Piloten aufgerufen, sortiert nach der Anzahl ihrer Teilnahmen. Die meisten haben sich dabei doch gleich um den Faktor zwei verschätzt. Bei manchen kam gar die Realisierung, dass sie schon eine ganze Weile unserem schönen Sport frönen. Als Belohnung gab es für alle eine Lünen-F3B-Tasse. Damit lässt es sich an dunklen Wintertagen sicherlich noch besser frühstücken. Dankeschön!

Dazu spielte auch das Wetter mit. Zwar hatte sich am Freitag nachts etwas Nebel gebildet, dieser verzog sich jedoch sehr schnell und so konnten wir fast pünktlich mit dem ersten Flug anfangen. Natürlich ein Zeitflug. Dazu noch Ostwind, was für diesen Wettbewerb auch eher ungewöhnlich ist.
Immerhin waren die Hochstarthöhen annehmbar. Jedoch zeigte sich danach keinerlei Thermik. Bis zur vierten Gruppe gab es Piloten, die vorzeitig landen mussten. Nicht üblich im Zeitflug. Dann wurden die Auswirkungen der kräftigen Sonne aber besser bemerkbar und erleichterten es, das geringere Sinken zu finden.

Um die Piloten dann richtig zu fordern, folgte der Speedflug. Wenig Wind und Höhe, Rückenwindeinflug und die berüchtigte Lünener „weit entfernte“ B-Wende. Matthias Neumann konnte mit 16,37s schön vorlegen. Sonst waren eher hohe 17s bis 20s angesagt. Gegen Ende wurden die Zeiten etwas schneller und Hans Rossmann holte sich den ersten Speed-1000er mit 16,28s.

Streckenflug war entsprechend unspektakulär, geringe Ballastierungen und Hochstarthöhen ließen nicht viel zu. Sauberes Wenden und eine gute Höheneinteilung waren wichtig. Zu Beginn waren die „normalen“ Strecken um 22-25 möglich, dies änderte sich jedoch zur Halbzeit schlagartig und plötzlich waren nur noch 18 Strecken maximal drin. Trotzdem gab es auch hier noch erstaunlich hohe Unterschiede in den Gruppen. Zumeist war dies auf unsaubere Flugweise und zu stark aufballastierte Flieger zurückzuführen.

In der zweite Runde hatten sich die Piloten auf die Bedingungen eingestellt und auch die Aufwinde haben sich zu uns gesellt. Die bringen aber auch immer Abwinde mit. In Lünen nicht zu knapp. Gerade noch in großer Höhe gekreist, eine Minute später in 100m Höhe am Suchen nach einem fitzelchen Aufwind. Es traf meist nur einzelne Piloten, die dann jedoch herbe abgestraft wurden für jeden Fehler den sich machten.
Und trotz der Thermikblasen wurde der Streckenflug wieder zu einer primären Abgleitaufgabe.
Speed differenzierte stark. Hier waren dann die einzelnen Thermiken doch spürbar. Wer sie erwischte, konnte oft nicht nur in die Thermik starten, sie zog auch tendenziell in die Stecke mit hinein, um auch noch den Flug gut zu machen. Nach einem katastrophalen Zeit- sowie Streckenflug durfte ich hier mit 15,09s meinen ersten Speed 1000er erfliegen. Überaus unerwartet, hatte es sich für mich doch  gar nicht so schnell angefühlt. Ein herzlichen Dank an das Foo-Team sowie ein paar weitere Piloten-Kameraden, die mich zuvor aus dem Motivationstief herausgeholt haben. Inzwischen kann ich mich auch richtig über diesen Flug freuen!

Der dritte Zeitflug wurde noch mit den ersten drei Gruppen begonnen. Auch hier nicht einfach. So einige schafften es nicht, lange genug oben zu bleiben.

Das war der Samstag. Kein einziger Helferfehler seitens des Veranstalterteams! Man merkt, dass hier seit mehreren Jahrzehnten eine absolute Routine aufgebaut wurde!

Über Nacht und am Sonntag morgen gab es etwas Niederschlag, die Mengen waren jedoch nicht groß genug, um das Flugfeld nennenswert weich zu machen. Außerdem hörte der letzte Nieselregen kurz nach Beginn der verbleibenden Zeitfluggruppen auf. Trotzdem bedeutete dies natürlich noch schwierigere Bedingungen als bereits gestern Abend.
Der Streckenflug wurde aufgrund etwas stärkerem Wind etwas besser und die Streckenzahlen sind etwas höher ausgefallen.

Pünktlich zum Speedflug drehte die Windrichtung dann jedoch ziemlich schlagartig von Nordost auf Süd und dann später auf Südwest bei größer werdender Geschwindigkeit. Jens Buchert als erster Starter ist zwei mal noch nach Osten gestartet, da die Bodenwinde dies noch indizierten. Die resultierende Höhe war jedoch nicht besonders und daher auch die Speedzeit. Die Starter danach starteten nach Westen, was etwas besser war, trotzdem war es aber noch für circa 4-5 Starter oft wechselhaft. Danach begann es dann besser und kräftiger zu werden, was Andreas Böhlen als erstes richtig ausgenutzt hat: 14,12s!

Ein finaler Speed in inverser Rangliste rundete den Wettbewerb ab. Die Starthöhen waren nun weiter sehr gut und die Flugzeiten niedrig. Erneut mit Andreas Böhlen mit 14,68s als bester Zeit.

Zuletzt noch das traditionelle Lünen Fly-off mit Böhlen, Herrig, Neumann, Rossmann, Thomas, Krogh, Krischke und Donker Duyvis. Es war knapp, spannend und als Helfer anstrengend. Daher kann ich leider zum Verlauf gar nicht viel sagen. Das Finale wurde von Andreas Herrig (Freestyler 6) im vorletzten Flug gegen Johannes Krischke (Device) gewonnen! Knapp war es aber bei den meisten Paarungen soweit ich das mitbekommen habe. Die Bracket gibt’s vermutlich bald auf F3B.de nachzulesen.

Das finale Ranking wurde von Andreas Böhlen (Freestyler 6) gewonnen, vor Andreas Herrig und Matthias Neumann (Gadget, Eigenkonstruktion)
Deutscher Meister wurde damit Andreas Herrig.

Das wars. Ein toller Wettbewerb mit einem super Orga-Team und tollen Helfern. So gut wie keine Fehler an den Linien und  bei gutem Wetter mehr als drei Runden geflogen. Das ist alles, was man sich für 25 Jahre Lünen erhoffen konnte. Zu den Mittagspausen gab es, wie üblich, die geniale Lünener Currywurst, die wie das Fly-off bereits Kultstatus hat und weitere Köstlichkeiten. Auch sonst wurden wir perfekt versorgt mit allen Annehmlichkeiten eines F3B Wettbewerbs.

Einen riesigen Dank an das gesamte Team für diesen Wettbewerb. Wir hatten viel Spaß und freuen uns auf die nächsten 25 Jahre Lippeweidenpokal!

Heute war der Bericht etwas kürzer, da ich noch einen Abstecher nach Köln mache. Ich würde mich auch sehr freuen, wenn weitere Berichte zu den Wettbewerben kommen. Ich bekomme ja auch bei weitem nicht alles mit und die Zeit zum schreiben ist auch manchmal knapp bemessen. Zum Beispiel Details zu Andreas Böhlens Speed in Runde 3, Marc Mölters 14,86s in Runde 4 oder der Streckenflug von Matthias in Runde 2 wo er allen anderen je 4 Strecken abgenommen hat.

In diesem Sinne: bis in drei Wochen am Nortel! #saisonabschuss

8. Hohenstoffeln-Pokal 2023 Binningen

Live Webcam gibt es hier

Der Hohenstoffelpokal F3B in Binningen fand nach meiner Zählung zum achten Mal statt. (Man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege).
Und noch immer bereitet das Gelände selbst den erfahrensten Piloten Herausforderungen und birgt Überraschungen für jedermann. Kein Wunder bei der Lage: In einer Talsenke gelegen ist die Start- und Landepiste, die wir nutzen, nochmal einige Meter tiefer in einem moorigen Bereich. Zwar ist die Piste super hergerichtet und stellenweise mit Matten verstärkt, die Breite dieses Bereichs ist aber gering und angrenzend ist direkt ein gar nicht mal so kleiner Entwässerungsgraben mit Schilf. Da sollte man tunlichst nicht drin landen. Immerhin gibt es aber eine Brücke darüber hinweg, sodass man im Notfall das Modell auf der anderen Seite landen und zurückholen kann. Mehre Baumreihen, sowie die angrenzenden Hügel und höhere Berge haben Auswirkungen auf die lokalen Winde, sodass die entfernt stehenden Windräder oder der Wetterbericht nur selten ein realistisches Bild liefern.
Doch gerade diese Kombination bietet auch einen Reiz. Hier ist beim Zeitflug nicht die 10:00 gesetzt. Meist muss man kämpfen, manchmal in wenigen Metern überm Boden. Im Gegensatz dazu gibt es aber auch kleine und kräftige Thermiken, die sich schnell bilden, dann aber auch oft schnell wieder weg sind. Ein schnelles Umschalten und Ändern der Taktik ist daher beim Strecken-, insbesondere aber beim Zeitflug unersetzbar. Und genau hier kann man auch mal den Top-Piloten davonfliegen. Genauso kann man auch einen Fehler machen und ist trotzdem nicht gleich komplett chancenlos. Das sollte sich auch diesmal zeigen.

Im Vorfeld gab es viel Kommunikation. Waren doch bis kurz vor Schluss noch unter 30 Piloten angemeldet. Scheinbar lag der Termin bei vielen doch etwas unpraktisch. Trotzdem haben sich die Veranstalter um Rudolf Schaub und Thomas Kübler dazu durchgerungen, den Wettbewerb durchzuführen. Und auch die 30 Teilnehmer konnten am Ende erreicht werden. Bei uns hat sich Matthias kurzfristig nach entschieden mitzumachen, flog dann aber für eine bessere Gruppenaufteilung gemeinsam mit Team KÄOB. Er wird seine Teilnahme sicher nicht bereuen…

Die Wetterprognose war nicht gerade schön für das Wochenende. Trotzdem haben sich die angemeldeten Teilnehmer (bis auf einen Krankheitsfall) nicht abschrecken lassen und sind vollzählig angereist.
Freitag bekamen wir beim Training schon die ersten Regenschauer ab. Daher war auch der gesamte Flugbetrieb eher schwach ausgeprägt. Wir haben dann lieber schon etwas früher den Grill angeheizt und den Abend im gemütlicheren Rahmen ausklingen lassen. Samstag sollte ja noch ein schöner Tag werden und wir erwarteten ein straffes Programm, um möglichst viele Flüge zu machen.

Am nächsten Morgen ging es dann auch pünktlich um 7:40 zum Briefing. Kurz nach 8 Uhr war die erste Zeitflug-Gruppe in der Luft! Das Wetter hat erstaunlich gut mitgespielt und es war kaum Nebel vorhanden, der sich auch rasch auflöste. Der Wind war sehr schwach und die Starthöhen als niedrig einzuordnen. Dementsprechend herausfordernd war dann auch der erste Zeitflug. Selbst bekannte erfahrene Piloten mussten hier Zeit liegen lassen. Matthias war gar nicht happy mit über einer Minute abgegeben. Es gab vier Zeitfluggruppen und während den letzten kam dann schon ein gewisses „Blubbern“ in die Luft. Die Thermik begann, sich die nächtliche Feuchtigkeit aus dem Gras zu saugen und sorgte neben aufsteigender Luft auch für schnell steigende Temperaturen und eine schwüle Atmosphäre. Aus den benachbarten Gebieten steigen auch viele Nebelfetzen auf. Optisch sehr imposant. Genauso wie die teilweise unerwartete Zugrichtung.
Im Anschluss wurde der Geschwindigkeitsflug gemacht. Bereits gleich zu Anfang wurden gute Zeiten vorgelegt. Thomas Schorb eröffnete die Disziplin gleich mit einer sauberen 16,3s. Matthias konnte kurz darauf auf 15,6s verbessern, wurde aber von Andreas Böhlen um 0,2s unterboten. In der zweiten Hälfte konnte Steffen Besemer dann die Bestzeit mit 15,0s erfliegen. Die Bedingungen waren einigermaßen konstant. Natürlich gibt es immer wieder ein paar Ausreiser und heute war Andreas Herrig nicht mit Thermikglück gesegnet. Über 17s brachten ihm gleich zu Beginn einen Dämpfer ein.

Der Streckenflug zeigte sich dann mit vielen kleinen Thermiken, die mal auf der einen, mal auf der anderen Seite durchzogen. Richtig stark waren sie selten, die richtige Seitenwahl direkt nach dem Start aber ungemein wichtig für ein gutes Ergebnis. Genaues Treffen der Wenden und ein sauberes Abgleiten wurden stets vorausgesetzt. So waren dann auch die maximalen Streckenzahlen bei 29 (A.Herrig), während die meisten Gruppen mit circa 20 Strecken den 1000er machten. Durch die eher geringe Steigleistung der Thermik waren die Ergebnisse innerhalb der Gruppe meist recht nah beieinander. Der Westwind zieht die Thermik dabei teils flott mit. Ob und wie viel die Piloten hier hinterherfliegen war ein weiterer entscheidender taktischer Punkt. Musste man doch stets am Ende auf das Landefeld zurückkommen. Die letzten Gruppen durften mit leichtem Rückenwind starten. So komplex waren teilweise die An- und Umströmung des Flugfelds. Die zweite Startrichtung war seitens des Veranstalters nicht geöffnet.
Die zweite Runde wurde mit Speed eröffnet. Erneut mit Rückenwind und entsprechend schlechten Höhen. Der Autor bekam dies mit etwas zu schwerem Flugzeug gleich zu spüren und verwendete in der ersten Wende. Die Zeit mit 23s ein starker Dämpfer nach dem ordentlichen ersten Durchgang. Aber es kamen noch ein paar weitere Verwender sowie schlechte Wetterbedingungen zusammen. Die Bestzeit wurde von Peter Hoffmann mit 16,1s erreicht. Eine gesamt eher langsame Runde.
Leider hatte der Wetterbericht unterschätzt, wie früh die Regenfront uns erreicht und nach einer Abstimmung wurde beschlossen für heute zu unterbrechen und erst Sonntag 9:00 wieder zusammenzukommen. Effektiv sagte jeder Wetterbericht Dauerregen, teils starken, voraus.
Das war circa 15:30. Später stellte sich heraus, dass wir ab 17 Uhr doch nochmal eine gute Stunde hätten fliegen können. Davon wusste aber kein Regenradar und kein Wetterbericht…
Nachdem wir aber schon so früh frei hatten, konnten wir in aller Ruhe alles Equipment aufräumen, schön Pizza essen gehen und danach noch die Weinvorräte aufstocken. Nur um diese sofort wieder zu dezimieren. J

Sonntag 8 Uhr ging dann der Wecker. Reflexartig auf Snooze gedrückt, aber da die Realisierung: kein Regengeprassel auf dem Zelt. Oh, unerwartet. Dann die zweite Realisierung: Ich bin in der ersten Fluggruppe. Oh oh…. Dann aber flott raus aus den Federn.
Gut erholt ging es dann zum Seile auslegen und alles herrichten. Auch hier hätten wir doch schon früher beginnen können. Eine Lektion für uns alle, dass in komplexem Gelände der Wetterbericht im besten Fall die grobe Tendenz aufzeigt. Vielleicht sollten wir nächstes Mal doch lieber etwas länger im Regen warten, ob es wieder besser wird?
Der Zeitflug war in der ersten Gruppe noch ganz gut machbar. Nicht einfach aber handelbar. Bei den nächsten Gruppen war es etwas differenzierter und knapp die Hälfte des Feldes hatte ein paar Punkte abgegeben.
Streckenflug war noch gleichmäßiger als tags zuvor. Die fehlende Sonne machte Thermik zu einem noch selteneren Geschöpf. Sauberes Abfliegen war daher das wichtigste. Über die ganze Disziplin bewegten sich die Strecken zwischen 17 und 24. (1000er mit 20-24 Strecken) Steffen hatte lange mit seinem Start gewartet und dann riss auch noch das Seil. Der Restart dauerte durch einen sehr nassen Flieger etwas lange und beim Einflug hatten wir nur noch 3 Minuten Flugzeit zur Verfügung. Dazu 8 Strecken Rückstand auf Andreas Böhlen, der seit etwas über einer Minute flog. Uff. Ein sehr sauberer Flug konnte den Schaden noch minimieren und am Ende kamen nur 3 Strecken Rückstand heraus. Vielleicht war es doch zu riskant, so lange zu warten. Ohne Seilriss wäre es aber vermutlich die perfekte Taktik gewesen… Die Risikoabwägung wird hier echt schwer.

Ein weiterer Speed wurde in der originalen Reihenfolge geflogen, um im Notfall eine Wetterpause mit Teilung in 3 Gruppen durchführen zu können. Die Bedingungen veränderten sich nicht großartig, wodurch alle ungefähr ähnliches Wetter erhielten. Natürlich gibt es immer wieder kurzzeitige Effekte, die diesmal erneut bei Steffen zu Punktverlust führten. Die Bestzeit flog Hans Rossmann mit 15,5s, die Bandbreite aber eher groß mit vielen 17s und 18s Zeiten.
Da noch etwas Zeit war und das Wetter hielt, wurde noch ein finaler Zeitflug durchgeführt. Erneut mit ähnlichen Bedingungen wie morgens. Teils tiefe durchziehende Wolken(fetzen) mit nur schwachen Aufwindzonen. Erneut mussten öfters die Aufwindzonen neu gesucht werden, was stets zu einem gewissen Risiko führte. In der letzten Gruppe kam dann zur Hälfte ein kräftiger Regen dazu. Auch der Wassereintritt in die Flugzeuge war im Nachhinein beängstigenden hoch. Gut, dass dies der letzte Flug war und alles an Technik nun in Ruhe trocknen kann.

Damit wurde der Wettbewerb beendet. Wir konnten 2 Runden und 2 Disziplinen fliegen. Am Ende gewann Andreas Böhlen vor Hans Rossmann und Matthias Neumann. Extra Glückwünsche nochmal an Matthias für diese tolle Platzierung. Es hat sich gelohnt nach dem anfänglichen Punktverlust voll dran zu bleiben. Abgerechnet wird am Ende!
Die Schweizer Meisterschaft konnte natürlich auch Andreas Böhlen für sich entscheiden. Vor Thomas Kübler und Hansruedi Zwingli.

Einen großen Dank an Rudolf Schaub, Thomas Kübler und Andreas Böhlen für die Organisation und Kommunikation im Vorfeld und während des Wettbewerbs sowie für die Auswahl einer erneut tollen Geschmacksrichtung der Toblerone, die es für jeden Teilnehmer gab. („Orange Twist“) Natürlich nur echt aus Binningen mit der „Ich *liebe* F3B“ Aussenverpackung! Allein dies schon die Reise wert!
Wir hoffen doch sehr, dass es nächstes Jahr wieder einen Hohenstoffelnpokal gibt. Die F3B Community würde es auf jedenfall sehr freuen!

Einen riesigen Dank an die Helfer an den Linien, die einen beinahe fehlerlosen Wettbewerb gemacht haben trotz widrigem Wetter. Genauso an die Punktauswertung (Ich freue mich schon auf die hoffentlich detaillierten Ergebnislisten) und an die Verpflegung vom Grill + Beilagen. Die etwas einfachere Organisation hier war super, effizient und sehr lecker.
Vielen Dank an euch alle!

Danke auch an die netten Rückmeldungen zur Berichterstattung. Es freut mich sehr, dass diese Berichte gewünscht und gelesen werden.

Das F3B Jahr ist noch nicht zu Ende. Als nächstes steht Lünen an (Anmeldung ist offen) und zum (europäischen) Saisonabschluss noch Gruibingen/Nortel.
Wir freuen uns sehr über eine rege Anmeldung zu beiden Wettbewerben und freuen uns auch auf (Wieder-) Einsteiger in unserem tollen Sport. Falls ihr kein Team oder Equipment habt, kein Problem: schreibt einfach den Wettbewerbs-Organisatoren. Die können euch weiterhelfen!

Pre-Contest F3B WC 2023 – Rodekro

Update zu Tag 1 Samstag weiter unten!

F3X Vault mit Startliste und Ergebnissen…

https://f3xvault.com/?action=event&function=event_view&event_id=2755

Bericht (chronologisch, neuestes ganz unten! wird regelmäßig aktualisiert!):

Die Möglichkeit an einer Weltmeisterschaft teilzunehmen ist sicherlich nichts Alltägliches. Umso erfreuter war ich, als ich gefragt wurde dem deutschen Team zu helfen. Nach ein bisschen planen von Urlaub und Arbeit konnte ich glücklicherweise zusagen und die WM-Woche kam jetzt schneller als gedacht. Aber bevor wir mit dem Nationalteam und der WM anfangen, kommt erst noch der Vorwettbewerb, der auch für die Helfer zum Fliegen offensteht.

Donnerstag Day -1

Anreise war für einen großen Teil des deutschen Teams bereits am Donnerstag. Ich war bereits kurz nach Mittag am Platz. Beim Aussteigen aus dem Auto wurde ich direkt von einem starken Nordwest-Wind begrüßt. Wow. Habe ich genug dicke Seile dabei? Genug Ballast? Ich bekomme erste Zweifel.
Leider ist das Wetter nicht das beste und es ziehen in regelmäßigen Abständen kurze aber kräftige Schauer durch, was den Windenaufbau etwas in die Länge zieht.
Zum Glück wurden für die WM bereits große und stabile Zelte aufgestellt, die das Unterstellen einfach machen. Auch für Toiletten und Duschen ist am Flugfeld gesorgt. Effektiv ein Rundum-Sorglos-Paket.
Die Startrichtung Westen dürfte die einzige Richtung sein, die wir vermutlich für die ganze Woche brauchen.
Die Speedstrecke ist ebenfalls Richtung West aufgebaut.
Um beim Streckenflug nicht den Hangar zu überfliegen ist diese Peileinrichtung in die andere Richtung, nach Osten, zusätzlich eingerichtet.

Außer mir war bereits das Team Australien und Japan vor Ort. Die Hochstarts generierten eine beeindruckende Geräuschkulisse und schon bald durfte ich selbst zum ersten Start. Gleich mit Speedballast und viel pulsen der Winde um das 1,32mm Seil nicht zu reißen. Trotzdem hatte ich durchaus Angst darum, es hielt aber glücklicherweise den verbleibenden Tag.
Auch im Flug danach waren die Bedingungen nicht simpel. Die Kiesgrube nebenan generiert einiges an Turbulenzen, die in niedriger Höhe im Speedflug in die Strecke hereinziehen. Bei der unteren B-Wende muss man also etwas aufpassen. Dafür waren um das Feld herum an einigen Stellen direkt kräftige Aufwinde zu finden, die auch in geringer Höhe kräftiges Steigen ermöglichten. Beim Landen muss man auf den starken Wind achten. Das Windprofil scheint hier deutlich flacher zu sein. Bereits kräftiger Wind am Boden, dafür nicht viel stärker nach oben hin.

Am Abend hat sich das Team Germany dann noch gemeinsam gestärkt und wir haben unsere Herberge bezogen. Hier werden wir die nächsten 10 Tage gemeinsam Verbringen und uns Erholen um tagsüber ein möglichst gutes Ergebnis zustande zu bringen.

Freitag Day 0

Pünktlich zum möglichen Flugbeginn um 8:30 standen wir am Platz. Aufbauen der restlichen Winden und dann gings auch gleich los mit Trainingsflügen, Windentuning und weiteren Vorbereitungen für die WM.
Heute war der Wind deutlich geringer, teils konnte auch mit 1,12mm Seilen geflogen werden. Dazu bis abends keine Regenschauer. Ein perfekter Trainingstag, und der Platz zeigte sich von einer ganz anderen Seite. Die tückischen Böen waren nicht mehr da und die Thermik war deutlich differenzierter. Ein genaues Lesen der Umwelt und Umgebung konnte helfen um bessere Flüge zu erreichen. Der große Flugbereich im Streckenflug ermöglicht hier einiges an taktieren.

Ein offizieller Test der Anlage ermöglichte es den Anwesenden ein paar Streckenflüge sowie Speedflüge mit Signalrückmeldung zu üben. Sehr hilfreich um Platz und Windbedingungen kennenzulernen.

Da die Luftraumgenehmigung nur bis 18:30 gilt wurde das Fliegen für Freitag beendet und wir bekamen das erste sehr leckere Abendessen im Rahmen der WM. Ab 19:20 hatten wir dann noch die Registrierung der WM-Modelle und ein erstes komplettes WM-Teammeeting vor Ort.

Morgen geht es um 8:30 mit dem Briefing für den Pre-Contest WC F3B 2023 in Rødekro los.
Ich werde versuchen immer abends zumindest ein paar Zeilen hier zu schreiben. Ab und an werden auch ein paar weitere Bilder auftauchen. Regelmäßiges reinschauen lohnt sich also!

Schaut auch mal auf http://www.f3b-team-germany.de/ vorbei für Infos zum Team und weiteren News.

Tag 1 Pre-Contest

Als ich heute Morgen aufstand habe ich mich direkt gefühlt wie normal an einem Wettbewerbs-Sonntag. Kein Wunder, gestern war ja schon ein „ganzer“ Tag fliegen. Gut, dass der Pre-Contest gleich in voller WM-Manier gehalten wurde. Also Aufruf der nächsten Gruppen mit offizieller Vorbereitungszeit, Speedflug mit vier Minuten und individueller Rahmenzeit. Das macht das ganze etwas entspannter. Das Fluggebiet ist ohne Restriktionen. Landen ist natürlich nicht in belebten oder bebauten Gebieten erlaubt.
Pünktlich wurde nach dem Briefing mit dem ersten Zeitflug begonnen. Natürlich durfte ich gleich mitfliegen. (Losglück^^) Wobei es meistens eher gut für mich ausgeht, wenn noch niemand weiß wo man genau hinmuss. Der Wind war eher schwach (im Vergleich zu den vorherigen Tagen). Selbst 1,12 mm Seile waren teils zu sehen. Direkt nach den Starts war ersichtlich, dass es nahe des Platzes oder leicht südlich-westlich eher stärkeres sinken gab. Bernhard Flixeder rettete sich Richtung Westen an ein kleines Wäldchen wo er die Zeit vollmachte. Ich konnte mich direkt mit 2 anderen Piloten nach Norden absetzen wo es vereinzelte Thermikblasen gab. Diese zu finden war aber nicht ganz einfach und sie wanderten recht schnell mit dem Westwind weiter. Ein paar Flugfehler später war ich dann froh, dass ich mit der verbleibenden Höhe wieder aus dem Rückraum gegen den Wind zum Landefeld zurückkam. Zumindest ein anderer Pilot hat es in diesem Flugbereich deutlich besser ausgenutzt. Zu allem Überfluss kam bereits zur ersten Gruppe des Wettbewerbs ein Regen hereingezogen, der die letzten 2-3 Minuten der Rahmenzeit nicht nur Niederschlag sondern auch viel stärkeren Wind mitbrachte. Trotzdem durfte ich mich über den ersten Tausender freuen. Die Piloten die in Flugplatznähe geblieben sind hatten es nicht so gut und konnten mit 6,5 Minuten die Flugzeit nicht ganz erfüllen. Bis zur letzten Gruppe konnten die meisten dann die Flugzeit, teils mit Mühe voll machen. Gruppe 6 jedoch hatte wieder einige Probleme, was sich auch in den Ergebnissen zeigt. Bo Petersen hatte beim Start großes Pech und kippte wohl direkt beim Start ab und endete mit einem kaputten Modell in der Windenlinie. Pech im Unglück, wurde dies daher mit Strafpunkten belegt. Extrem Schade!

Streckenflug kam als nächstes. Hier gab es neue Startlisten. Ich schätze die Verteilung der Piloten ist dadurch noch besser, allerdings auch etwas ungewohnt für Gewohnheitstiere.
Inzwischen ist der durchschnittliche Wind etwas stärker geworden. Oft wurden auch die 1,25 mm Seile bereits gut ausgelastet. Dazu kamen gute Flughöhen trotz teils sehr schweren Fliegern heraus. Üblich waren 20-23 Strecken mit einzelnen Ausreisern nach oben, wenn ein besonders guter Flugbereich gefunden wurde. Definitiv ein interessantes Gefühl mit einem so schweren Flugzeug die Strecken zu fliegen. Die B-Wende war wie bereits geschrieben mit dem Wind, also etwas tricky diese gut zu treffen. Entsprechend kurze Wenden wurden stark belohnt. Durch das große gut einsehbare Fluggelände waren auch die Landungen mit dem Wind kein Problem.
Regelmäßige kurze Regenschauer erschwerten und verzögerten dabei die Durchführung der Disziplin.
Nicht toll, aber dank der großen Zelte glücklicherweise komfortabel abzuwarten.
Der kräftige Wind führte auch zu einigen misslungenen Starts und einer entsprechend hohen Anzahl an Restarts.

Eine Mittagspause gab es auch, erneut super organisiert, schnell und sehr schmackhaft. Ich freue mich schon auf die nächsten Tage. Die Verpflegung sollte den WM-Teilnehmern gute Ausgangsbedingungen bieten um ihre Topform abzuliefern. Natürlich wartete der nächste Regenschauer bis nach dem Mittagessen. Irgendjemand da oben scheint uns nicht zu mögen…

Nach dieser Stärkung ging es mit Streckenflug weiter. Steffen Bessemer konnte in Gruppe 8 mit 24 Strecken einen tollen 1000er abliefern. Hoffen wir, dass wir diese Streckenflüge auch in der WM wiederholen können. *auf Holz klopf*
Und dann gab es noch einen Zwischenfall bei Andreas Herrig. Der Start hatte einen super Zug als beim Tackern der Freilauf versagte. Leider ein technischer Defekt mit Folgen, denn durch die hohe Zugkraft drehte die Trommel instantan zurück und verlor dabei einen Teil der Kernaufdickung. Die 1000 Strafpunkte haben bei der zu erwartenden niedrigen Rundenzahl eine extrem hohe Auswirkung, was wegen der sonst sehr guten Platzierung von Andreas zusätzlich bitter ist.

Zum Speedflug durfte ich wieder zu Beginn, als dritter Pilot starten und hatte sowohl Pech als auch Glück. Der erste Flug war an der A-Wende etwas zu kurz, wurde aber durch die Helfer gedrückt. Glück gehabt, die Zeit wäre aber (theoretisch um 14,5 s) für mich gigantisch gewesen.  -> direkter Reflight
Den zweiten Flug ging ich minimal vorsichtiger an, was sich in einer niedrigen 15er wiederspiegelte, diesmal gab es aber kein Ausflugsignal -> zweiter Reflight am Ende.
Dies ist aber ein extrem unpassendes Beispiel der Helferleistung, die einfach perfekt war. Es gab kaum Reflights in Strecke und Speed und auch die Signale kamen extrem nachvollziehbar und jedes Mal genau gleich. Da hatte ich einfach nur Pech. Aber dafür ein paar schöne Übungsflüge, die ich noch dringend nötig habe.
Die Bedingungen wechselten sich oft im Minutentakt ab. Viele größere Regenwolken zogen auch knapp am Platz vorbei und brachten uns entsprechenden Wind mit. Entsprechend wurden die 4 Minuten Rahmenzeit auch mal ausgereizt. Die Bestzeiten waren in den hohen 13 Sekunden. Die Bestzeit erreichte Andreas Herrig mit einem (aus Sicht von der Umlenkrolle) unspektakulären Flug mit 13,71 s. Die Wenden müssen wahnsinnig knapp gewesen sein.

Trotz einer aufziehenden Regenfront wurde noch mit dem zweiten Zeitflug begonnen. Leider musste aber nach der zweiten Gruppe schon beendet werden.
Das Abendessen war erneut ein Genuss und durch das frühere Ende bekamen wir noch die Zeit euch mit ein paar Berichten zu versorgen. Von Andreas übrigens auf http://www.f3b-team-germany.de. Sollte auch gleich online sein…

Schön sind auch Gespräche mit den Teilnehmern von weiter weg. Auch mit Helfern, die noch nie bei F3B dabei waren. Ich hoffe, dass ich in der kommenden Woche ab und an etwas Zeit habe mit noch mehr Personen in Kontakt zu kommen. Das ist einfach eine tolle Gelegenheit dafür.

Morgen geht es weiter mit dem zweiten Tag. Die Wettervorhersagen sehen leider nicht gut aus. Hoffen wir, dass wir zumindest noch den Zeitflug fertig bekommen um einen gültigen Wettbewerb zu bekommen. Wir melden uns wieder. Bis morgen…

Tag 2 Pre-Contest (23.7.2023)

Heute morgen wurden wir bereits mit leichtem Regen geweckt. Nach einem gemütlichen Frühstück ging es dann auch in aller Ruhe zum Platz. An fliegen war sowieso erstmal nicht zu denken. Nicht nur der Regen, sondern auch die niedrige Wolkendecke spielen hier nicht mit.
So kam es dann auch ohne Überraschung, dass beim Briefing lediglich ein Aufschub um 1h verkündet wurde.
Wir gingen dann erstmal zu den wichtigen Dingen des Lebens über wie Kaffekochen und Diskussionen über Seile, Winden und Flieger.
Ein Vorziehen des WM Team manager meetings wurde an die Veranstalter herangetragen, aber es fehlen noch ein paar Teammanager ohne die dies natürlich nicht gemacht werden kann.

Auch das zweite Meeting stand unter denselben vorzeichen.Das dritte Meeting wird nun um 11 Uhr stattfinden. Wir hoffen noch auf ein paar Wolkenlücken um die 4 verbleibenden Zeitfluggruppen noch zu fliegen. Nach dem Mittagessen ab 14 Uhr besteht laut Regenradar eine leichte Chance auf nachlassenden Regen. Vielleicht spielen heute die Wettermacher mit?

14:30

Leider musste der Vorwettbewerb aufgrund des Wetters abgebrochen werden. Aktuell geht das team manager meeting für die WM los.

21:00

Das war es mit dem Vorwettbewerb. Leider hat das Wetter keinen vollständigen Wettbewerb für die Rankings erlaubt. Trotzdem hat es allen erlaubt sich nochmal final auf die WM vorzubereiten, den Helfern auch etwas WM-Flug-Feeling zu bekommen und natürlich ein wenig die Eigenheiten des Platzes kennenzulernen.

Gewonnen hat Søren Krogh vor Steffen Besemer und Hans Rossmann. Das Juniorenranking ging an Mikkel Krogh Petersen vor Rasmus Krogh Petersen, Pascal Mestemann und Michał Główka. Speedflugsieger wurde Andreas Herrig.

Einen großen Dank schon jetzt an die Organisatoren und alle Helfer, die für einen super reibungslosen und schönen Wettbewerbsablauf gesorgt haben. Ihr werdet in der kommenden Woche sicher noch stark beansprucht. Vielleicht war in der Hinsicht ein ruhiger Sonntag gar nicht so schlecht.
Persönlich darf ich mich über einen sechsten Platz freuen, was meine neue beste Platzierung darstellt. Trotz der wenigen Runden freue ich mich darüber extrem. Die ganze Arbeit und das Training machen sich langsam bezahlt.

Heute abend hatten wir auch bereits die Eröffnung der WM. Die Reden und die Zeremonie wurden sehr schön und kurz gehalten um mehr Zeit für den gemeinsamen Austausch zwischen den Teilnehmern zu ermöglichen. Danach haben wir erneut unser Equipment kontrolliert, vermessen und mit den benötigten Stickern beklebt. Wir sind bereit für den Start der WM morgen früh. Dann werden die Windenlinien aufgebaut und es geht vermutlich auch sehr schnell los.

Ich hoffe die anderen Teilnehmer freuen sich schon so wie ich auf eine schöne, faire und aufregende F3B WM 2023 in Rodekro, Denmark. Auf fooblog.de wird natürlich weiter berichtet. Je nach Zeit aber vielleicht manchmal kürzer, während (regen)pausen oder erst mal abends. Bis morgen!

1st East Belgium F3B Cup Büllingen 2023

F3X Vault Ergebnisse

Von Christian Rieger:

Grillwurst, Kuchen, Pizza und belgisches Bier.
Und wir sind noch etwas F3B geflogen! Andreas Böhlen hat uns mal wieder gezeigt wie es geht und konnte den ersten Wettbewerb in Büllingen für sich entscheiden. Aber fangen wir vorne an.

Dies ist das erste Mal, dass Marc Mölter-Feyen die F3B Gemeinde nach Büllingen einlädt. Sein Verein, die “Country Flyers” haben sich dazu mit den Nachbarn des “AMC Feuervogel” in Büllingen zusammengetan um auf deren Flugfeld die idealen Bedingungen für den Wettbewerb zu bieten.
Bereits die Adresse “Am hohen Berg” beschreibt die Lage des Platzes recht gut. Manch Alpenbewohner würde sich vielleicht am Begriff “Berg” stören, aber es sind doch ein paar Höhenmeter, die dem Platz eine tolle Aussicht bescheren. Ein paar Windräder in der Ferne liefern eine gute Anzeige der generellen Windrichtung. Eine kurz gemähte Startpiste ermöglicht bemannten Sportflugzeugen das einfache Abheben und ein Hangar und Clubheim sichert das Vereinsleben. Der kleine Hangar am Clubheim steht voll mit vielen schönen Flugzeugen, bemannt und unbemannt. Es sieht hier nach sehr aktivem Flugbetrieb aus. Beim großen Hangar hab ich leider nicht reingeschaut, dafür konnten wir daraus abends ein paar Maschinen beim Sonnenuntergangsflug beobachten. 
Um genug Helfer aufzubieten wurden außerdem noch weitere Personen involviert, die teils extra angereist kamen! Einen großen Dank!!! 

Der Windenaufbau war prinzipiell in beide Richtungen möglich, wobei freitags effektiv nur die Südost-Richtung vorbereitet wurde. Testflüge wurden einige gemacht um das neue Flugfeld anzutesten. Es wehte ein kräftiger Wind, im Luv wollte es aber nicht wirklich steigen. Im Lee dagegen wurden teils heftige Auftriebsfelder gefunden, die einen schnell bis an die Sichtgrenze bringen konnten. Dies versprach bereits interessante Bedingungen für die kommenden zwei Tage.
Auch die Anlage (aus Lünen) wurde bei dieser Gelegenheit gleich getestet, damit auch die Helfer schon mal einen Streckenflug erlebt haben. (Streckenzahl: 22-17-16-15, es ging hier um Alles: Ehre und das Feierabendbier!) 
Der Abend klingt dann entspannt aus bei einem offen benutzbaren Grill und belgischen kulinarischen Kostbarkeiten in flüssiger Form.

Der Samstag beginnt um 8 Uhr thematisch korrekt mit Top Gun-Musik damit auch der letzte aus dem Schlafsack hechtet um dem Briefing beizuwohnen. Um 8:30 wird mit den Flügen begonnen. Ganz klassisch mit einem morgendlichen Zeitflug. Ein Wind in mittlerer Stärke kommt aus SSO und ermöglicht gute Starthöhen. Am frühen Morgen wird aber noch nicht mit Ablösungen im Lee gerechnet und die Teilnehmer suchen daher auf der windzugewandten Seite nach einem Fetzen steigender Luftmasse. Der leichte Aufwind durch den „Berg“ hilft sicherlich auch ein wenig aus. Die 10 Minuten stellen mehrheitlich kein Problem dar, üppig sind die Reserven allerdings nicht und es muss die ganze Zeit auf ein niedriges Eigensinken des Modells geachtet werden. 

Als nächstes wird mit Streckenflug fortgesetzt. Hier zeigte sich schnell die hohe Qualität der Helfer, die dies alle zum ersten Mal machten. Es ist nicht einfach den ganzen Tag über präzise und reproduzierbare Signale abzuliefern. Schon mal hier ein großes Lob! 
Obwohl im Zeitflug davon noch nicht so viel zu spüren war, beginnt nun bereits die thermische Aktivität und führt zu stark schwankenden Ergebnissen sowohl zwischen als auch innerhalb der Gruppen. Da aus Sicherheitsgründen der Streckenflug nur in eine Richtung gestattet ist, kann hier nicht im Luv geflogen werden. Für Leethermik ist es dagegen noch zu früh und somit ist das fliegen eher ein lokales abgleiten. Manchmal bei guter, manchmal bei schlechter Luft am Platz.  Gute Starthöhen und zuverlässige enge Wenden (Rückenwind B-Wende!) werden stark belohnt. Einzelne Versuche im Lee etwas Thermik zu finden werden meist durch den kräftigen Wind bestraft und führt zu mehreren Modellen, die nicht oder fast nicht zum Platz zurückfanden. Gegen- und Abwind waren dann einfach zu stark.

Im ersten Speedflug werden auch mit starker Ballastierung gute Höhen erreicht. Der Einfluss der thermischen Aktivität ist aber auch hier bereits spürbar. 

In einer Mittagspause werden alle Piloten nach dem Schock eines neuen Geländes wieder aufgepäppelt. Der Grill war aber heiß, gut organisiert und sehr lecker, sodass jeder schnell versorgt werden konnte.

Ein weiterer Speedflug am frühen Nachmittag bringt deutlich stärkeren Wettereinfluss mit sich. Die Sonne brennt nun unerbittlich auf den Südhang und der Wind treibt die Aufwindblasen in den Flugbereich. Etwas Glück gehört somit mit dazu, auch da die Rahmenzeit auf den üblichen 3 Minuten belassen wurde.

Im Streckenflug wird dies nochmal deutlich stärker sichtbar. Durch die längere Rahmenzeit ist jedoch die taktische Überlegung deutlich relevanter. Starkes Sinken und Steigen wechselt sich ab. Teilweise wird erstmal 1-2 Minuten im Luv in der Thermik gekreist bevor diese schräg in die Strecke hineintrieb und auch noch hier für gute Performance sorgte. Hat man Pech ist die Thermik gerade durch und man ist bereits unten wenn die nächste kommt. Eine extreme aber auch beispielhafte Gruppe ist #3 mit Hoppe, Edenhofer, Besemer und Smits. Die ersten zwei bis drei Minuten sind alle nur am Abgleiten bei recht hohen Sinkgeschwindigkeiten. Es scheint eine dieser Runden mit sehr niedrigen Streckenzahlen zu werden, als plötzlich eine starke Ablösung beginnt die Flieger in unter 50m Höhe massiv zu heben. Aus dem beschaulichen Flug wird urplötzlich ein ausgewachsener Speedflug. Die Piloten haben Mühe dies präzise auszufliegen und Kollisionen zu vermeiden während Windtosen, Wendesignale und Helfergeschrei gleichzeitig für einen imposanten Lärmhintergrund sorgen. Sogar als Helfer beim Signal Ansagen eine interessante Erfahrung.

Der zweite Zeitflug wird dann ganz anders als der erste. Insbesondere die Phasen des Sinkens haben es in sich. Ein minimaler Aufwind kurz vor der Landung rettet so manchen Piloten. Es gibt aber auch Gruppen mit vielen Nachtstarts nach 3-5 Minuten. Und selbst dann schaffen es manche nicht, die verbleibende Rahmenzeit auszufliegen. 

Da sich der Wind auf über 90° gedreht hat, wird die zweite Windenrichtung freigegeben und aufgebaut. Im Anschluss dann gleich nochmal ein Zeitflug (Runde 3), in der sich die Verhältnisse jedoch etwas geändert haben. Es gibt zwar immer noch große Abwindfelder, gleichzeitig kann man jedoch auch einfacher das steigen finden. Dass sich dies manchmal im Lee befindet führt hier nicht zu Problemen, da die Flughöhen dann normal ausreichend üppig sind.

Das war der erste Wettbewerbstag. Manche Piloten nutzen noch die späte Abendsonne um ein paar Testflüge durchzuführen. Im Team Foo werden nochmal die Winden bei ruhigem Wetter für die WM verglichen. Hier sollen am Ende natürlich nur die besten mitkommen.

Sonntag beginnt erneut um 8:30. Heute werden wir durch die „tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“ ermuntert, uns dem Fluggeschehen zu widmen. Wir beginnen mit dem dritten Streckenflug. Der Wind hat wieder Richtung SO gedreht und ist deutlich schwächer als tags zuvor. Die Starthöhen sind trotzdem gut. Thermischer Einfluss ist zu dieser Uhrzeit aber noch nicht bedeutend wodurch primär ein exaktes Abfliegen wichtig ist.

Es folgt zweimal Speedflug bei denen der Wind wieder an Stärke zunimmt. Starthöhen und Flugzeiten sind entsprechend gut. Richtung Mittag wird natürlich auch die Thermik wieder spürbar. Eine Mittagspause gibt es natürlich auch. Hilfreich insbesondere, da der auffrischende Wind zu vermehrten Seilrissen führt die im kleinen Teilnehmerfeld schnell zu Hektik führen können.

Der Streckenflug von Runde drei ist erneut geprägt von Thermiken. Das Kreisen vor dem Einflug hat aber nur teilweise eine positive Wirkung. Nachtstarts und Seilrisse sind vergleichsweise häufig.

Nach einer kurzen Besprechung mit allen Piloten wird entschieden den Wettbewerb ohne den fehlenden vierten Zeitflug zu beenden um noch rechtzeitig vor dem Eintreffen einer starken Regenfront einzupacken. 

Gewonnen hat wie Anfangs erwähnt Andreas Böhlen mit Abstand vor Johannes Krischke und Andreas Herrig. Pascal Mestermann belegt den ersten Junior vor Tim Thomschke auf Platz zwei. Sebastian Siegert wurde bester Rookie. Passend gibt es für alle belgisches Bier als Preis für zwei Tage Wettbewerb bei Hitze und herausfordernden Bedingungen.

Ein riesiger Dank an die Organisatoren und alle Helfer. Der Wettbewerb lief sehr harmonisch und angenehm ab. Die Helfer haben eine exzellente Performance an den Tag gelegt und das alles bei ihrem ersten Wettbewerb!
Ein neuer Platz birgt neue Herausforderungen für alle Piloten und dieser hier hat sicherlich noch so manche Überraschung für uns bereit. Dazu die perfekte Versorgung am Platz und die Campingmöglichkeit incl. WC/Duschen/Strom. Alles ein rundum gelungenes Debüt in Ost-Belgien. Wir würden uns sehr freuen wenn wir nächstes Jahr wieder hier halt machen können. 
Die umwerfende Landschaft um Mosel/Eiffel lädt auch ein noch einmal einen extra Stopp einzulegen. Hier werde ich nächstes Jahr vorher schauen was sich als Tagesausflug noch anbietet.

Bis zum WM Vorwettbewerb in Dänemark sind es nun nicht mal mehr 2 Wochen.
Außerdem möchte ich noch an die offenen Anmeldungen für Lünen und Binningen erinnern: https://mg-airsports.eu/competition-registration/f3b