Kategorie: F3B

F3B 2017 – die Saison beginnt

Gedanken von Wolfi, der es dieses Jahr im F3B ruhiger angehen läßt

Entwicklungen 2017 und davor
Man kann einzelne Bestrebungen erkennen den F3B-Trainings- und Wettbewerbsbetrieb zu vereinfachen oder zu verbessern indem man software bzw. Systeme entwickelt und diese (teilweise kostenfrei/ donationware) zur Verfügung stellt (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
a F3Xvault – Ergebnisdarstellung online
b gliderscore – Programm zur Ergebniserfassung
c >2.4 GHz wireless-System zum Klingeln – kleinere, flexiblere Veranstalterhardware auch gut zum Trainieren geeignet
d Ansätze zu einer computerbasierten vollautomatischen Trajektionserfassung ( speedflug ohne Personen unter der Peilanlage )
und: Bemühungen auf rc-network

Für die Ausrichtung eines F3B-Wettbewerbs erscheint der personelle Aufwand nach wie vor hoch;
im Streckenfliegen werden besonders viele Helfer benötigt.

Darüber hinaus gibt es verschiedene Ideen und Bestrebungen die Art wie man F3B fliegt zu verändern:
-aktuell im April: jährlich wiederkehrende Reglementpflege mit Abstimmung über aktuelle Vorschläge auf der CIAM-Tagung in Lausanne.
Hier werden 2017 unter anderem Veränderungen den F3B-Zeitflug betreffend vorgeschlagen
-Diskussionen in England (schon länger her) : Vorschläge zum Starten mit Propeller statt mit Winde
-Diskussionen auf rcgroups (auch schon länger her): hier diskutiert man über „F3E“

Ausblick vor CIAM-Sitzung in Lausanne Ende April 2017
Ich sehe speziell der Idee zur Einführung eines loggers für F3B-Zeitflüge mit gemischten Gefühlen entgegen.

Auf der einen Seite steht der Reiz und das Bestreben, den Zeitflug interessanter werden zu lassen.
Wetterbeobachtung und Thermikfliegen würden mit Einführung des Loggerthemas stärkeres Gewicht bekommen.
Vom Grundgedanken her eine Klasse Sache.

Auf der anderen Seite frage ich mich nach dem damit verbundenen Verhältnis Aufwand/ Nutzen eines loggers im Flieger denn:
– wie will man den logger denn einsetzen ? Thematisch vergleichbar mit dem Einsatz auf F5B-Wettbewerben ?
( http://www.aufwind-magazin.de/redaktion/0616_elektro/index.html )

Dies würde vermutlich auf der Veranstalterseite einen erheblichen Mehraufwand bedeuten.
a. Loggerkontrolle vor dem Flug – u.a. zur Gewährleistung enes einheitlichen softwarestands
b. Loggerkontrolle nach dem Flug – geflogener softwarestand, Abruf Telemetriedaten zur Wertung
c. Flugzeugkontrolle nach dem Flug – Gewichtsermittlung und Abgleich mit vorhandenen Daten der Bibliothek
( wurde die Sollflächenbelastung eingehalten ?)

weitere Spekulationen zum Logger – was würde sich bei mir persönlich ändern ?
technisch
Etwas mehr Aufwand. Das Ausrüsten meiner Modelle mit einem logger ist machbar.
An bestehenden Modellen fehlt mir die Lust zum Nachrüsten – in neuen Fliegern wäre die Geschichte eher unproblematisch anzusehen.

sportlich
Am Ende einer Saison würde ich mit etwas Glück irgendwo im Mittelfeld schwimmen.
Womöglich wäre ich punktgleich mit meinen Nachbarn – vielleicht einer von den jeweils drei Leuten mit einem oder zwei worldcup-Punkten – oder einer von den fünf Leuten mit drei worldcup-Punkten ?

zusammenfassend:
die Einführung eines loggers würde für mich persönlich nur mehr Aufwand bedeuten; mein Flugzeug hätte zusätzliche Teile im Bauch, die es zum Fliegen nicht braucht und das Ergebnis auf der Rangliste am Ende des Wettbewerbsjahres wäre vermutlich vergleichbar zum jetzigen Stand.

Eventuell würde sich beim F3B-Zeitflug der Spaß eines einzelnen Wertungsfluges erhöhen.
Doch am Ende einer Wettbewerbssaison könnte ich nicht sagen ob ich von der Einführung eines loggers profitiere oder nicht – denn das Ergebnis der loggerbasierend feiner differenzierten Zeitflüge würde am Ende ja wieder untergehen im Rauschen der gleichmacherischen worldcup-Punktemaschinerie …. ( wie seither die fein aufgelösten einzelnen Wettbewerbsergebnisse übrigens auch )

Nach all den obigen Überlegungen bin ich logger-Skeptiker.
Und genau deshalb sehe ich der CIAM-Sitzung April 2017 mit besonderer Spannung entgegen.

für 2017 fette Bärte, viele Strecken und schnelle speeds
wünscht euch der Wolfi

(update 05.04.2017 – Rechtschreibung + links ergänzt )

Zeitflug im F3B – Duration

Nachdem wir die Tage eine Mail von Ralf Decker mit einer Umfrage zum Zeitflug im F3B erhalten haben, müssen wir unsere Meinung auf einem Fragebogen formulieren und möglichst schnell zurücksenden.
Es gibt 6 Vorschläge zum Ankreuzen und ein Feld für eigene Vorschläge zu der Sache.
1. Flugzeit auf 18 Minuten erhöhen
2. Flächenbelastung auf 45g/qdm
3. Umlenkrolle auf 150m
4. Umlenkrolle auf 150m nur im Zeitflug
5. Höhenlogger
6. konstante Flächenbelastung in allen Flugaufgaben
7. Eigener Vorschlag :………

Nachtrag (12.10.2016): Deutliche Reduzierung der Windenleistung für den Zeitflug

Wenn man mal die Sache betrachtet, dann gibt es Wetter mit Thermik und Wetter mit wenig Thermik.

Bei Wetter mit wenig Thermik zählt hauptsächlich die Starthöhe und das Fliegergewicht und bei Wetter mit Thermik, egal was man sich an neuen Regeln einfallen läßt, immer der Pilot.

— und genau das ist doch der Punkt — wir müssen den Zeitflug bei thermischem Wetter durchführen.
Zeitflug in den Morgenstunden oder gegen Abend ist zwar für die Veranstalter eine gemütliche Sache, aber bringt uns beim F3B keinen Schritt weiter.

Was meint Ihr???

3 Disziplinen: Ehrgeiz, Hobby, Spass

Jeder von uns geht sicherlich gerne auf einen F3B Wettbewerb, aber warum eigentlich? 3 Gründe sind dafür entscheidend, dass viele von uns die lange Reise am Wochenende auf sich nehmen:

  1. der sportliche Ehrgeiz / Wettbewerbsfeeling / Erfolgserlebnisse
  2. Verbundenheit zum Hobby / technischer smalltalk
  3. Ein Wochenende lang mit Freunden Spass haben.

Sicherlich ist die Relevanz der 3 Punkte bei jedem Piloten etwas unterschiedlich, aber dennoch, sind das doch die Kern-Motivatoren. Während sich manche voll auf die Saison fokussieren (Punkt 1) ist es für andere interessant, nicht den Rasen zu mähen zu Hause sondern sich mit Freunden/Teamkollegen zu treffen. (Punkt2,3)  Es wird einem quasi erlaubt (meistens maskulin) sich ein Wochenende mit den Kollegen aus der ganzen Welt zu messen. Meist sind es immer die gleichen, mal gewinnt der eine und mal der andere, viele waren noch nie in den top ten, manche landen immer in der Mitte irgendwo, so ist das eben, könnte man denken.

F3B hat 3 Disziplinen, jede einzelne hat Ihren eigenen Reiz. Als ich vor sechs Jahren angefangen habe meinen Flieger an orangene Seile zu hängen, hat mich schon der Kraftakt „Start“ überwältigt und tut es immernoch. Als ich dann nicht verstehen konnte wie andere im Streckenflug IMMER 5 Strecken mehr flogen als ich, hat mich der F3B – Sport gehabt. Wissbegierigkeit zu diesem Thema, steigender Erfolg und ein geniales Team hat sein restliches getan, sodass ich mit bereits 6 Jahren F3B-Karriere einer der Jungstars bin. Leider sind mir (fast) keine Piloten bekannt die nach mir angefangen haben und regelmäßig dabei sind.

Bewusst spreche ich nicht direkt die sinkenden Teilnehmerzahlen an, sondern versuche etwas zu analysieren was aus meiner Sicht heraus, anhand vieler Diskussionen – die man eben so hat oder hört – die Hemmungen der jungen Wilden und den Abgang der mittelalten Hasen bedeuten kann.

Nimmt man sich die drei o.g. Gründe her, gibt es doch kaum schönere Wochenenden für den ambitionierten Modellflieger. Denke ich zurück, so war ich sogar kompletter Neueinsteiger; ich hatte nichts ausser den Drang an einem Wettkampf teilzunehmen. Bei meinem ersten Training hatte ich dann immerhin eine Winde ohne Kern bei windstille, ein 1,3 er Seil, einen halbvollen Akku und nichts funktionierte nur annähernd so wie in den Videos im Netz gezeigt. Egal, ich konnte mir dann immer wieder hilfreiche Tipps (Punkt 2) von Kollegen an einem Wettkampfwochenende abholen. Ich denke auch, dass ich an der Stelle auch eher eine Ausnahme war, wollen wir neue Kollegen sehen auf dem Gelände, müssen wir Sie von Anfang an an die Hand nehmen und somit die preisliche Hürde etwas puffern. Dafür gibt es bereits super Initiativen des MCM beispielsweise, die mit Ihrem Schnuppertagen einiges tun.

Nun ist es ja so, das vielleicht der Ein oder Andere mit dem Sport anfängt, aber bleibt er dann auch dabei? Damit verbunden sind sicherlich – wie in jedem anderen Sport auch – eigene Erfolgserlebnisse. In 20 Streckenflügen habe ich immer auf die Mütze bekommen, dann war mal ein 1000 er dabei, das ist doch motivierend oder nicht? Gerade für die Jüngeren, die noch lernen oder gar das Talent mitbringen, völlig egal, die Resultate sind entscheidend. Eine weitere Frage tut sich bei mir immer wieder auf! Bosch oder Lucas? Die Vergleichbarkeit wird bekanntermaßen über den Widerstand ermittelt, aber wir wissen auch das Lucas nicht gleich Lucas ist. Es gibt also gute und nicht so gute Winden, wo ist jetzt die Grenze der Optimierung des eigenen Materials für die Neulinge? Ein Neueinsteiger wird sich zunächst mit seinem Modell und die richtigen Einstellungen beschäftigen, die Winde ist dennoch ein wichtiger Part im F3B-Geschäft, was ja auch richtig ist, aber für Neulinge schwer einzuschätzen.

Eine interessante Diskussion vom vergangenen Wochenende möchte ich hier kurz einwerfen. Für die Piloten im Mittelfeld scheint es nicht mehr so reizvoll zu sein. Ein oder Zwei Worldcup-Punkte, manchmal gar keinen Punkt bringt nicht die gewünschte Vergleichbarkeit, vielleicht. Die Diskussion ging an der Stelle in die Richtung der generellen Vergleichbarkeit bei jedem Flug und jeder Disziplin. Man lose die Streckenfluggruppen nicht aus, sondern fliegt gegen seine Nachbarn in der aktuellen Worldcup-Platzierung, ähnlich wie beim Speedflug in umgekehrter Reihenfolge, nur nach dem aktuellen WC Ranking. Eine Sache die man überdenken sollte, oder ausbauen kann, um allen Piloten die Chance zum direkten Verglich zu geben und somit den Reiz zu stärken.

Abschließend möchte ich noch einmal kurz auf Punkt 2 eingehen. (Verbundenheit zum Hobby). Nimmt man sich die 3 Disziplinen her, hat doch jede Ihren Reiz, wie bereits gesagt. Dabei erinnere ich mich an geniale Streckenflüge genauso wie an 7 min Zeitflüge mit vielen ??? Wolfi beschreibt hier sehr gut was F3B ist und was einen erwartet. Jeder Start ist anders, man lernt, dass die Luft auch sehr gut trägt wenn es regnet. Die Helfer unter den Peilern sind keine klingelnden Maschinen, man kann mit Ihnen reden, die freuen sich auch über Kaffee oder kalte Cola. Wann haben wir schon mal die Jury gebraucht? Schlussfolgernd sind die Veranstaltungen ehrlich und sehr fair. Nicht zuletzt steht der Veranstalter jedes mal mit großen Engagement hinter dem Sport, Jahr für Jahr. Vielleicht ist es auch gar nicht zielführend Veränderungen im F3B-Sport herbeizuführen, man weiß es nicht. Vor 2 Jahren gab es die Problematik zu vieler Piloten für die Veranstaltungen, dieses Jahr ist es etwas verhalten, also grade einmal 2 Jahre, da kann man nicht gleich von aussterbender Sportart sprechen, meine Ich.

Klar ist: es gibt viele Alternativen, Klassen welche gerade erst entstehen und sehr attraktiv sind und Spaß machen, das heißt nicht, dass F3B weniger Spaß macht, es ist doch immerhin die Königsdisziplin, oder nicht?

Lucas, viel geschrieben und nichts gesagt.