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In Hülben haben wir uns 2024 erneut zum ersten Mal zu einem Wettbewerb getroffen. Dieses Mal sogar direkt zur deutschen Meisterschaft. Es hieß also direkt von 0 auf 100 zu beschleunigen. Und das hinterlässt doch manchmal ein paar Spuren:
Pünktlich zum Wettbewerb des MSC Kirchheim ließ sich den Wettergöttern dieses Jahr ein wenig Gnade abringen und so konnte bereits am Freitagnachmittag relativ trocken aufgebaut werden. Der Samstag wurde sogar durchgehend sonnig und am Sonntag riss die Wolkendecke zum Nachmittag auf. Die Temperaturen zwischen 10°C und 20°C ermöglichten auch ein angenehmes Arbeiten. Eine Herausforderung wurde jedoch mit dem Wind geboten. Zum Training am Freitag noch auf West, wechselte er spät abends auf Süd-Ost und sollte so auch den ganzen Samstag über bleiben. Er war dabei kräftig und brachte ordentlich Zug in die Seile. Da der Startbereich durch eine Baumreihe gut abgeschirmt ist, entfaltete dieser Wind erst in ein paar Metern Höhe seine volle Wirkung. Fehleinschätzungen der Windstärke führten daher zu einigen Seilrissen.
Die Zeitflüge wurden auf der Alb-Hochfläche im Osten geflogen. Die Distanzen zum Piloten waren dabei hoch und die Flugbedingungen turbulent. Eine massive Herausforderung für alle Piloten. Der erste 1000er ging dadurch auch mit 6:53min an Andreas Herrig. Auch die zweite Gruppe konnte diese Marke kaum verändern. Erst danach kamen die ersten Piloten mit den vollen 10 Minuten Flugzeit zurück. Ein äußerst seltenes Phänomen, sind doch meist die Speed- und Streckenflüge entscheidend und nicht der Zeitflug. Aber auch das „simple“ Abgleiten will geübt sein.
Beim folgenden Speedflug gab es wie im vergangenen Jahr so einige Verwender. Die Bedingungen waren sich gar nicht so unähnlich. Sogar die Bestzeit ist sehr nahe zum letzten Jahr; diesmal mit einer tollen 13,54 von Markus Becker! Die meisten Piloten mussten sich jedoch mit 16s aufwärts begnügen.
Beim Streckenflug waren die Ergebnisse aufgrund des starken Thermischen Einflusses sehr durchmischt. Der kräftige Wind machte die Ballastauswahl und das fliegen von knappen Wenden zu einer Herausforderung.
Nach einer Stärkung mit Grill und Kuchen ging es nachmittags direkt mit dem zweiten Streckenflug weiter. Die wechselnden Bedingungen sieht man leicht an Gruppen 8 & 9. Während in ersterer Andreas Herrig mit 34 Strecken gewann, reichten nur wenige Minuten später 19 Strecken (Christian Rieger) für dasselbe Ergebnis. Auch wenn es hier einen deutlichen Unterschied im Leistungsniveau der Piloten gibt, zeigt es trotzdem die Herausforderung der wechselnden Wetterbedingungen.
Der Zeitflug zeigte sich ähnlich zu Runde 1, wobei das häufigere Auftreten von Thermik und die zurückkehrende Routine der Piloten zu weniger Ausreißern nach unten führte.
Der Speedflug war auch sehr ähnlich, aber auch gesamt etwas schneller als vormittags.
Zum Abend wurde noch der Streckenflug von Runde 3 bis zur sechsten Gruppe geflogen.
Leider hat es am ersten Tag mehrere technische Ausfälle gegeben. Insbesondere beim Start, bei niedrigen Streckenflugwenden und harten Landungen kamen mehrere Modelle zu schaden. Pascal Mestermann hatte beim Speed großes Pech und beschädigte beim Landen für einen Relaunch sein Leitwerk. Bitter für den Junior, ging die erste Runde doch ganz ordentlich los. Auch das Team FOO hat das Pech nicht ausgelassen. Matthias Gadget sah nach dem 2. Streckenflug eigentlich noch gut aus. Eine genauere Betrachtung zeigte aber irreparable Beschädigungen an Verbinder und Tasche. Thomas Merzhäuser hatte zusätzlich noch eine Verletzung am Fuß und musste daher schon Sonntag früh die Heimreise antreten. Gute Besserung!
Sonntags durften dann erstmal die Winden nach Westen aufgebaut werden. Noch waren es zwar östliche Winde, aber der Wetterbericht lag korrekt, dass der Wind erst etwas stärker auf Süd um am späten Vormittag auf Nord-West wechselt. Insbesondere während der Richtungsänderung waren die Winde auch kräftig.
Zuerst wurde der dritte Zeitflug geflogen. Nachdem die erste Gruppe mit der Flug-Strategie von Samstag begonnen hatte und im Osten nach schwachen Aufwindfeldern suchte, zeigte sich schnell, dass damit keine 10 Minuten zu fliegen sind. Der Südhang bot aber inzwischen genug Aufwind, um auch in niedrigen Höhen zuverlässiges Steigen zu ermöglichen. Die folgenden Gruppen gingen dann stets direkt an diesen Hang.
Beim verbleibenden dritten Streckenflug wurde dieser Hangaufwind auch stark genutzt.
Strecke Runde 4 wurde durch stärker werdende Thermik sowie die stärker nach NW drehenden Winde beeinflusst. Das Fluggebiet verlagerte sich dadurch auf die Hochebene oder an den Nord-Hang.
Während der Mittagspause wurden die aktuellen Rankings erstellt um im Anschluss einen finalen Speed in Reihenfolge des invertierten Zwischen-Klassements zu fliegen. Zwischenzeitlich wurde der Wind wieder deutlich schwächer. Die Hochstarthöhen waren niedrig und dadurch die Speedzeiten hoch. Die dünner werdenden Wolken verstärkten zum Ende hin die Thermik-Lotterie, bescherte aber auch teils deutlich bessere Flugzeiten.
Das Finale mit Besemer, Neumann, Herrig und Buchert wurde dann nochmal richtig spannend. Steffen konnte mit sehr knappen Wenden die Bestzeit (14,72s ) definieren. Matthias mit 16,24s prozentual etwas abgeschlagen verlor ein paar Plätze, trotzdem war dies die siebt schnellste Zeit der Runde!
Andreas mit 14,79s und einem äußerst sauberer Flug ganz knapp an Steffen dran.
Jetzt hing es also von Jens ab. Die Wetterbedingungen hatten sich etwas verschlechtert. Verstärkter Wind führte zu einer guten Starthöhe und Jens konnte sogar noch etwas Höhe durch kreisen gutmachen. Trotzdem reichte die sauber geflogene 16,28s nicht aus um den Vorsprung zu Andreas zu halten.
Das finale Ranking daher mit Andreas Herrig (alter und neuer deutscher Meister) vor Jens Buchert und Steffen Besemer.
In der Juniorenwertung erreichte Theo Weberschock den ersten Platz und Pascal Mestermann Platz zwei.
Das Rookie-Podest wurden von Jonas Majewski, Jessica Majeski und Thilo Rzymann belegt. Wir hoffen euch alle bald wieder zu sehen!
In der Teamwertung durften wir uns über einen ersten Platz von „foo1“ freuen, gefolgt von „KÄOB1“ und „Badesalz 2“
Insgesamt können wir auf einen rundum gelungenen Wettbewerb mit einem exzellenten Helferteam zurückblicken. Die renovierte Münchener Wettbewerbs-Anlage hat meistens funktioniert. Ein deutlicher Fortschritt zu letztem Jahr, aber noch nicht ganz beim Ziel angekommen. Ich habe einen großen Respekt vor der großen Aufgabe die hier begonnen wurde und hoffe auf weiterhin viel Erfolg bei der Modernisierung.
Einen ganz großen Dank an den MSC Kirchheim für ein perfekt organisiertes Event, super Helfer, die richtige Wetter-Bestellung und eine ausgezeichnete Versorgung am Platz. Einen weiteren Dank an die Fliegergruppe Hülben für das zur Verfügung stellen des Fluggeländes.
Ich freue mich schon auf Hülben 2025 und komme gerne wieder. Denkt auch an die Registrierung (und Bezahlung!) für die nächsten Wettbewerbe: https://mg-airsports.eu/competition-registration/f3b
Noch ein paar organisatorische Informationen:
– Es wurde ein Team von ca. 6 Personen um Peter Hubbertz und Armin Hortzitz gebildet, die das Austragen der F3B-WM 2025 in Deutschland anstrebt. Es gibt bereits einen möglichen Austragungsort, der nun weiter eruiert wird. Sie benötigen aber möglichst viele helfenden Hände um die Arbeitsbelastung zu verteilen. Meldet euch daher, wenn möglich, bei den beiden damit wir ein tolles Event durchführen können! Terminlich sind die WMs meist im August.
– In Lünen wird ein neuer Aktivensprecher für die deutschen F3B Piloten gewählt. Wer sich zu Wahl stellen möchte, kann sich das also noch in Ruhe überlegen.
– Martin Weberschock gibt seinen Posten als FAI World Cup Manager ab und wird durch (Sebastian oder Hans-Peter???) Haase ersetzt, der sich um die Koordination von F3G und F3B gemeinsam kümmert. Vielen Dank, Martin, für die Jahre der Arbeit und dein Engagement für unseren Sport!
– Und noch eine Änderung gibt es in eigener Sache: Thomas Schorb gibt die Contest Eurotour Organisation an mich (Christian Rieger) ab. Thomas macht noch bis zum Wettbewerb in Örebro weiter, dann werden wir die Übergabe durchführen. Ich freue mich schon auf diese Aufgabe und die Zusammenarbeit mit den Veranstaltern weltweit. Auch hier ein großes Dankeschön an Thomas für das langjährige Engagement für unsere Community!