Kategorie: F3B

Kirchheim Open F3B 2022

Andreas H. April 24, 2022

23./24. April: World Cup & Contest in Hülben

Es geht weiter nach (trotz) Corona…!

Freitag

Die letzten F3B-Wettbewerbe in Gruibingen, Lünen und München lagen eigentlich noch gar nicht so lange zurück. Aber irgendwie war es wieder ein gewisser Aufwand, das Auto mit allen benötigen Utensilien zu beschicken und dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis endlich alles Equipment gepackt war… Über den Winter waren „kleinere“ Veränderungen im Akku-Bestand nötig geworden. Aber ansonsten quasi alles noch beim alten – und dank der Vorarbeit Mitte der Woche konnte gegen vier Uhr endlich der Startschuss fallen…! 

Nach einer gefühlten Ewigkeit war endlich alles Equipment gepackt und gegen vier konnte es endlich los gehen. Man könnte fast meinen, es ginge zu einer WM… 😉

Freitag Nachmittag – und nach dem wieder üblichen Berufsverkehr kein Stau mehr auf der A8, nachdem die Gefahr des drohenden Felssturzes beseitigt war.

Vorbei ging’s an der schönen Burg Teck, hoch auf die normalerweise raue Alb… Die sich allerdings noch frühlingshaft warm und angenehm zeigte – was die letzten Trainingsstunden in Verbindung mit dem herrlichen Sonnenuntergang zu einem schönen Erlebnis werden ließ.

Viele hatten noch Trainingsbedarf und wollten just-in-time fertig gewordenes Material einfliegen… Bei dem Traumwetter definitiv ein Vergnügen!

Im [foo]-Team noch Trainingsbedarf, um just-in-time fertig gewordenes Material einzufliegen…

Auch ich hatte das Gefühl, noch ein paar Flüge zu brauchen – und stand vor der Frage, ob es noch Sinn macht, das etwas faltig gewordene, mehrfach reparierte Leitwerk durch ein neues, frisch angeliefertes zu ersetzen. No risk, no fun – die Möglichkeit wurde kurzerhand genutzt – und nach vier Trimmflügen fühlte es sich schon ganz gut an.

Womit das Tageslicht allerdings weitestgehend aufgebraucht war und der Grillabend bei Lagerfeuer-Atmosphäre etwas später starten konnte.

Der Sonnenuntergang entschädigte für alle im Vorfeld gebrachten Opfer.
Immer wieder schön, am Feuer zu sitzen und ein bisschen von den aktuellen Entwicklungen zu hören…!

Samstag

Boar – was für ein Tag…! Tief hängende Wolkenschwaden verzögerten zunächst den Beginn des Zeitfluges, bis der ungefähr fünfte Teststart gegen 10:30 Uhr nicht mehr zu erhöhter Adrenalin-Ausschüttung wegen eingeschränkter Sicht führte und die Wettbewerbsleitung um Uli Trautwein, Michael Seyfang und neu diesmal auch Jochen Muff zum Aufbruch blies. Es wurde umdisponiert und ging gleich mit Speed los.

Briefing kurz vor Acht – 55 Piloten aus 6 Nationen hatten den Weg zur Flugsportgruppe Hülben auf sich genommen.

Der lebhafte Ostwind ermöglichte hohe Starts. Aber als Sechster an der Reihe gab es nicht allzuviel Referenz – und großes Risiko gleich mit dem gestern noch montierten neuen Leitwerk zu fliegen. Ob die Trimmung passen würde…? Gerhard Flixeder hatte mit 14.37 s schon sehr gut vorgelegt. Aber die Einstellungen, der Flug und auch die Ballastierung waren gar nicht so schlecht – trotz weiter letzter B-Wende immer noch fast Bestzeit mit 14.54 s. Das Training hatte sich scheinbar doch etwas gelohnt! 🙂 Insbesondere da sich zeigen sollte, dass die meisten guten Zeiten im mittleren 15er bis tiefen 16er Bereich lagen. Später holte sich Christoph Sarter noch mit 14.24 s den Tausender.

Im folgenden Streckenflug könnte es (gegen Petr, den Erbauer;) allerdings gut gewesen sein, das neue Leitwerk gleich im Wettkampf probiert zu haben – wir hatten es mit jeweils 21 vor auf die gleiche Zahl Strecken geschafft – erstmal kein Punktverlust, puh…

Schwierig oft die Wahl der Seite. Mit der Längsanströmung über dem südlichen Hang zu fliegen machte oft weniger Sinn, als es an der nördlichen Waldkante oder einfach über dem Plateau zu probieren. Einzige Erleichterung, dass mit dem mäßigen Wind die sonst oft üblichen Thermik-Krimis mit Kreisen vor dem Einflug ausfielen… Trotzdem wurden bei guten Bedingungen bis zu 27-28 Strecken erreicht. Und auch wenn es nicht gut ging, konnten noch 19 Strecken für den Tausender gut sein.

Zum am Nachmittag folgenden Zeitflug Runde 1 regnete es allerdings plötzlich und unerwartet kurz! Was die Sache zusätzlich zum das leicht abschüssige Gelände hinunter wehenden Ostwind schwieriger gestaltete. Zunächst noch in sehr guter Lage, war die Höhenreserve recht abrupt durch Abwind aufgebraucht… Nicht gut, ca. 10 s und auch noch 10 Landepunkte liegen zu lassen… :/

Es muss aber auch vielen anderen so ähnlich gegangen sein – zumindest im [foo]-Team hatten die meisten ihre Schwierigkeiten und nur Matthias Neumann gelang ein Tausender.

Runde 2

Im zweiten Streckenflug im Mittelfeld dran, lief es dann krass gut! Es hatte sich vor der nördlichen Waldkante eine schöne Thermik aufgebaut. Und irgendwie war ich nach dem leichten Mittagstief wieder fit und denkfähig und konnte super sauber Strecken spulen. 29 zu 24 haben echt Spaß gemacht – und glaube ich auch etwas Eindruck erzeugt 😉 Wieder sehr stark aber auch Gerhard Flixeder, der die Bestmarke auf 31 Strecken gelegt hatte.

Noch besser aber dann am der zweite Speed. Nachdem ich zunächst etwas auf bessere Luft gewartet hatte, kam Stress auf, als der Flieger im Start plötzlich aus dem Seil geworfen wurde… Noch eine Minute Rest ließ nun keinen Raum für weitere Fehler… Aber das vorher glücklicherweise noch von Christian auf meine zweite Winde gezogene Seil hielt – und der Flug war wohl blitzsauber. Und überraschend mit 13.71 s die Bestzeit der Runde ^^ Christoph Sarter hielt kurz danach aber mit einer engen 13.89 noch schön dagegen, so dass es spannend blieb.

Aber wie gewonnen, so zerronnen… Etwas frustrierend, dass im zweiten Zeitflug, der abends noch komplettiert wurde, trotz eigentlich zunächst schöner Ausgangshöhe nach einem super Start irgendwie plötzlich wieder „Basteln“ an der nördlichen Waldkante angesagt war… Und diesmal fehlte eine ganze Minute, um die Zeit voll zu machen :/ Das war Mist – und vielleicht mit durch das marginal andere Handling des neuen Leitwerks verursacht…(?)

Allerdings überraschend, dass es Christoph Sarter (der nach zwei schönen Speeds vorn liegen musste) zwei Gruppen später nicht zum Landepunkt schaffte und damit noch mehr Punkte verlor!

Überhaupt waren die Zeitflüge in den widrigen Bedingungen mit Wind und zwar vorhandener, aber oft kurzlebiger Thermik und spürbaren Abwind-Feldern sehr selektiv. Die Ergebnisliste von Zeit Runde 2 spricht eine sehr deutliche Sprache, wenn man sich das obere Drittel anschaut.

Interessanterweise schien ich nun trotz der vielen kleinen und größeren Punktverluste für morgen dann doch irgendwie noch die beste Ausgangsposition zu haben… 🙂

Am Abend bei etwas Pizza nochmal schöne Lagerfeuer-Stimmung. Allerdings starke, drehende Winde mit plötzlichem Funkenflug, auf den die satten, aber durch die Kälte und Anstrengungen des Tages Ermüdeten nur noch eingeschränkt reagieren konnten. Und irgendwie deutete der immer stärker werdende Wind schon an, dass sich wohl etwas ändern würde…

Die Lagerfeuer-Stimmung ließ sich im auflebenden kühlen Wind nicht mehr ganz so genießen, wie am Abend zuvor. Aber die leckere Pizza kompensierte es definitiv 😉

Sonntag

Der Blick aus dem Auto am Sonntag Morgen…

Der Blick aus dem Auto bestätigte die nächtliche Wahrnehmung der Ohren und das Regenradar… 4°C und sich hartnäckig über der Alb festsetzender Dauerregen – aus vielen Jahren davor war das nicht ganz unbekannt und man konnte noch etwas liegen bleiben.

Die erfahrene Wettbewerbsleitung tat etwas später nach intensiver Prüfung der Wetterberichte das Richtige und sagte das Fliegen gegen 10:15 Uhr ab… – was es zumindest erlaubte, die nassen Sachen frühzeitig einzupacken und nach der vorgezogenen Siegerehrung den Heimweg etwas zeitiger anzutreten.

Der Zwischenstand von gestern war nun final und bei den Senioren konnte sich der Autor über einen knappen Sieg vor Jürgen Pölzl und Bernhard Flixeder aus dem KäOb-Team freuen.

Auch in der Team-Wertung eine kleine Überraschung, dass es für unser [foo]_1 trotz kollektiver Absaufer noch für Platz 3 hinter Badesalz 1 und KäOb 1 gereicht hatte.

In der Junioren-Wertung holte sich Lukas Lehner den Pokal – während der für die Speedwertung an Christoph Sarter ging.

Auch wenn er kurz, kalt und am Ende nass war, war es irgendwie doch wieder ein sehr schöner Wettbewerb. Danke auch nochmal ans Team für die Hilfe, die tolle Atmosphäre und vor allem das Feuer am Abend 😉 Sowie die Organisatoren für eine gelungene Veranstaltung trotz gewisser Unwägbarkeiten aufgrund der noch nicht beendeten Corona-Phase.

Warten auf die Siegerehrung im Hangar der FSG Hülben.
Die drei Ersten A. Herrig, J. Pölzl (li) und B. Flixeder (re).
Etwas unerwartet, trotz der Punktverluste drei Pokale mit nach Hause nehmen zu können 🙂

Sehr schöne Bilder und detaillierte Ergebnisse als PDF finden sich im Live-Bericht auf https://www.rc-network.de/threads/f3b-kirchheim-open-2022.11900111/#post-12265019.

Bleibt zu hoffen, dass wir nächstes Jahr wieder nach Hülben kommen und die Herausforderungen und Unbilden der Alb „genießen“ können…!

Das eingespielte Team des MSC Kirchheim arbeitete jedenfalls wieder hervorragend und quasi fehlerfrei an den Linien. Und auch die Verpflegung mit Kuchen und Grillgut sowie der Unterstand im Hangar der FSG Hülben waren äußerst angenehm!

Andreas H., 26.04.2022

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Termine F3B 2022


17th Kirchheim OpenHülbenGER23.-24.04.2022F3BFAI World Cup
Chti PokalLilleFRA07.-08.05.2022F3B/F3GFAI World Cup
Russian Cup openNizhni NovgorodRUS27.-30.05.2022F3BFAI World Cup
F3B Denmark openRødekroDEN11.-12.06.2022F3BFAI World Cup
13th SonnenwendpokalNardtGER18.-19.06.2022F3BFAI World Cup
12th International F3B CupJesenikCZE25.-26.06.2022F3B
Hohenstoffeln-PokalBinningenSUI27.-28.08.2022F3BFAI World Cup
Ústí nad OrlicíÚstí nad OrlicíCZE03.-04.09.2022F3BCZE-Meisterschaften mit internationaler Beteiligung
24th. Lippeweiden PokalLünenGER17.-18.09.2022F3BFAI World Cup
46th. Oktoberfest PokalMünchenGER24.-25.09.2022F3B/F3GFAI World Cup
2nd NortelcupGöppingen / SalachGER08.-09.10.2022F3BFAI World Cup
2nd Condor CupSantiago di ChileCHI12.-13.11.2022F3BFAI World Cup










23. Lippeweidenpokal F3B Lünen 2021

Nette Leute, Currywurst und F3B – immer wieder schön hier!

Spätsommer an der Lippe – und ein „Außenseiter“ vor starken Schweizern

Nach dem erfolgreichen Auftakt der F3B Mini-Saison in Gruibingen war es ein weiterer Lichtblick, dass sich die Flugsportgruppe Lünen trotz der zunächst etwas unklaren Lage bezüglich Corona-Beschränkungen und steigender Inzidenzwerte dazu entschlossen hatte, den traditionell am vorletzten Wochenende im September stattfindenden „Lippeweiden-Pokal“ nach einem Jahr Pause doch wieder durchzuführen!
Zunächst sah es nach einem recht überschaubaren Starterfeld aus – aber letztlich waren doch stattliche 43 Teilnehmer aus 7 Nationen dem Ruf und inneren Drang gefolgt und hatten den teilweise langen (und durch viele Baustellen zähen) Weg nach Lünen auf sich genommen. 

Das Wetter spielte hervorragend mit und präsentierte zwei schöne Spätsommer-Tage, die nach moderat kühlen Nächten noch mit teilweise recht starker Thermik aufwarteten. Der Samstag Morgen empfing die Teilnehmer zunächst mit dichtem Nebel, der sich dann aber gegen 10:30 Uhr schnell zu lichten begann.
Aufgrund der noch begrenzten Sichtweite wurde mit Speed begonnen. Der  sehr schwache Wind, wenn auch vorhandene, Wind aus Ost ermöglichte Zeiten um 15 s. Den 1000er holte sich Jan Hansen mit seinem mittlerweile fertig gestellten Spline 2020 mit einer mittleren 14er.

Im direkt folgenden Speed Runde 2 erwischte Christoph Sarter eine schöne Thermik und konnte sich mit einer eng geflogenen 13.8er Zeit an die Spitze des Feldes platzieren und etwas Punktabstand zu den meisten Piloten aufbauen. Ansonsten aber noch recht ähnliche Bedingungen wie im ersten Speed-Durchgang mit moderatem thermischen Einfluss.

Was sich auch im anschließenden Zeitflug fortsetzte – hier war trotz der Mittagszeit das Risiko abzusaufen dank der thermisch aktiven Wiese recht gering. Eine Gruppe erwischte das Sinken allerdings dann aber doch hart – mit einem Nachstart konnte Robert Lazinka immerhin noch vermeiden, die kürzeste Zeit zu fliegen, da zwei Piloten sogar schon deutlich vor 6 min unten lagen…

Spannend wurde es dann in den beiden aufeinander folgenden Streckenflug-Runden. Mit dem parallelen Wind zogen die Thermiken schnell aus dem Kurs und ein Wechsel nach außen oder innen entschied oft schmerzhaft darüber, ob der Flug im Abwind oder Aufwind fortgesetzt werden konnte. Eine gewisse Erleichterung, dass der Wald über den nahen Kleingärten Flugverbotszone war und sich die Flüge nur nördlich der Winden abspielen durften.

Zum Abend wurde dann auch noch der Speed von Runde 3 geflogen. Soeren Krogh gelang hier ein schöner Flug in guter Luft und er konnte sich über den 1000er freuen. Im etwas aufgelebten Wind ging Frank Thomas allerdings aufgrund des nach dem Rausfaller im zweiten Start erneut gerissenen Seils dann leider nach dem vierten Start die Rahmenzeit aus. 

Kurz vor Sonnenuntergang konnte der Tag dann trotz des späten Beginns dank effizienter Führung durch Wettbewerbsleiter Peter Hubbertz und einer eingespielten Helfer-Crew mit sechs geflogenen Aufgaben beendet werden. Die Versorgung mit leckeren Muffins und Kuchen sowie Brat- und Currywurst am Platz war allerdings schon so hervorragend gewesen, dass eine weitere Steigerung des kulinarischen Genusses schon eines etwas längeren Spaziergangs in die Stadt bedurfte 😉

Der Sonntag Morgen begrüßte wieder mit jeder Menge Feuchtigkeit auf dem Zelt und dem Gras. Die etwas kühlere Nacht machte den deutlich lebhafteren Ostwind fast etwas unangenehm kalt – aber er bescherte zunächst gigantische Höhen von deutlich über 300 m, was den Zeitflug von Runde 2 meist zu keinem Problem werden ließ. Johannes Krischkes Modell verlor allerdings im „Schuss“ beim Start die Nase und taumelte unkontrolliert zu Boden – sicher ein bitterer Verlust.
Im direkt folgenden Zeitflug Runde 3 hatte der Wind dann etwas abgenommen. Die bei bedecktem Himmel aber nur zögerlich entstehende Thermik und temporäre Saufphasen führten nun hin und wieder doch zu kleinen Zeitverlusten selbst bei einigen namhaften Piloten.

Der noch ausstehende Streckenflug von Runde 3 sorgte bei den allgemein engen Punktabständen nun ähnlich wie am Samstag wieder für etwas Durchmischung, denn die nun teilweise heraus gekommene Sonne entspannte die Thermiksituation nicht. Es galt wieder den richtigen Riecher zu haben, ob und wann sich über dem Platz gute Luft aufbauen würde.

Gegen 12 Uhr konnte dann noch der Speed von Runde 4 in umgekehrter Reihenfolge der Platzierung begonnen werden. Sicher mit Frust im Bauch holte sich Johannes Krischke den 1000er, während einige andere Piloten verwendeten oder mit Abwind nach der Thermik gestraft wurden. 

Letztlich behielt Christoph Sarter seine Führung und gewann den Wettbewerb vor den beiden stark fliegenden Schweizern Thomas Kübler und Andreas Böhlen. Bei den Junioren hatte Pascal Mestermann keine Konkurrenz – aber schaffte es immerhin auch ins vordere Mittelfeld. 

Abschließend wurde noch das legendäre Lünener Speed-Knock out der besten 8 geflogen – was immer wieder ein spannendes Spektakel sowohl für die Teilnehmer als auch Zuschauer ist. Wie auch schon in den Jahren zuvor gelang es dem Autor wieder, dieses nach teilweise sehr knappen Viertel- und Halbfinalen letztlich gegen Jeroen Smits für sich zu entscheiden. Ein großer Dank gebührt hier auch dem unterstützenden Team, das die Vorbereitung der Winden für die nächste Runde selbst nach Seilrissen wieder hervorragend managte!

Detaillierte Ergebnisse der Gesamtwertung und des Knock-Outs finden sich auf www.f3b.de.

Wie auch schon in Gruibingen wurde das Feld an Modellen von den drei aktuell dominierenden Konstruktionen geprägt. Mit dem Meteor DP und dem Mojo waren aber auch wieder einige seltenere Geräte im Einsatz.

Und als einziger Rookie konnte er nicht in einer separaten Rookie-Wertung fliegen – aber mit Michael Hahne war auch wieder ein neuer (Wieder-)Einsteiger zu begrüßen, der sich sogar ganz passabel schlug und nicht letzter wurde. 

Von der experimentell angebotenen Möglichkeit, mit LiIon-Windenakkus zu starten, schienen nur sehr wenige Teilnehmer Gebrauch gemacht zu haben. Aber immerhin gab es welche – und neben Petr Fusek und Michal Behensky hatte auch der Autor den Versuch in Runde 4 und im Speed-Knock out „gewagt“. Wie von der Auslegung her zu erwarten, waren hier keine wesentlichen Unterschiede spürbar. Diese Praxiserfahrungen und weitere Testdaten müssen nun dabei helfen, ein handliches Reglement für den weiteren Einsatz zu finden.

Zu erwähnen ist auch das von der FSG-Lünen vorbildlich ausgearbeitete und umgesetzte Hygienekonzept, das die sichere Durchführung des Wettbewerbs ermöglichte und so einen weiteren Eckpfeiler für eine Fortführung der F3B-Serie in München und hoffentlich auch im nächsten Frühjahr gesetzt haben dürfte. 

Trotz des weiten Weges hatte sich die lange Fahrt nach Lünen insgesamt wieder gelohnt – und es bleibt zu hoffen, dass die FSG-Lünen auch nächstes Jahr wieder so ein gutes Event trotz etwas verkleinerter Mannschaft auf die Beine stellen kann! 

Andreas H., 21.09.2021

1. Nortel Cup F3B 2021

Ein schönes Wochenende ist vorbei – und alles hat super geklappt 🙂

Vielen Dank an Jens und seine Helfer für das coole Event.

Den Bericht von Andreas Herrig findet Ihr unter https://www.f3b.de/de/1nortel-f3b-cup und hier:

1. Nortel-Cup F3B Gruibingen

F3B auf der Alb – ein Lichtblick am Ende des Tunnels

Relativ kurzfristig für das Wochenende des 21.-22.08.2021 angesetzt, hatte der spontane Nortel-Cup auf dem landschaftlich super schön gelegenen Flugplatz Gruibingen-Nortel sicher bei einigen Interessierten zu Konflikten mit der Urlaubsplanung geführt. Und auch für den Autor hatte sich ein kleines Dilemma in Bezug auf die Routenplanung und Erkundung weiterer Regionen Osteuropas ergeben…
Aber letztlich hatte eine doch nicht unerkleckliche Zahl von 44 flugbegeisterten Enthusiasten die Prioritäten darauf gelegt, nach langer F3B-Abstinenz mal wieder gemeinsam zu fliegen, sich miteinander zu vergleichen und die spannungsgeladene Atmosphäre eines Wettbewerbs zu genießen.

Ungewohnt, aber doch irgendwie noch bzw. schnell wieder vertraut fühlte sich das Aufbauen der Winden am Freitag Abend und Samstag Morgen an…! Manche Handgriffe brauchten noch etwas länger – aber da der Beginn des Wettbewerbs zu entspannterer Zeit auf 9 Uhr anberaumt war, führte dies nicht zu Stress. Auch die Kontrolle der „3G“ Covid-Nachweise ging unkompliziert vonstatten.

Der Samstag hielt relativ ruhiges Sommerwetter mit leichtem Wind aus südöstlichen Richtungen bereit und nach lauer Nacht wurde es schlagartig recht warm. Das komplexe Gelände mit der gewundenen Albkante und variablem Baumbewuchs machte die Flüge etwas herausfordernd. Im Zeitflug allgemein keine größeren Hürden bereitstellend, war es im Streckenflug allerdings schwieriger, sich für die richtige Seite zu entscheiden und zur rechten Zeit am richtigen Ort zu sein. Im Speedflug aber nicht mehr als die üblichen thermischen Variationen. Der Autor konnte hier im ersten Flug etwas profitieren und mit einer unerwartet schnellen 13.8 die vorher verlorenen 2 Strecken kompensieren.

Auch mit der Minimal-Besetzung des Organisationsteams lief der Wettbewerb nach kleiner Eingewöhnung der Linienhelfer in den ersten Streckenflug-Gruppen rund und gleichmäßig, so dass am Abend 2 Runden komplettiert waren.

Das Feld der Modelle wurde – neben einigen Exoten wie dem jetzt fertig gestellten Spline der Dänen oder modellverlustbedingten „Frankenstein“-Not-Kombinationen – von den aktuell konkurrenzfähigsten Geräten Freestyler 6 & 3.5, Device & Pike Precision 2 in teilweise sehr schönen neuen Designs dominiert. Leider fielen einige davon schon den überproportional vielen Midairs zum Opfer…

Am Sonntag hatten wir Glück, dass der vorhergesagte Starkregen morgens schon früher durchgezogen war und den planmäßigen Beginn um 8:30 Uhr nicht behinderte. Dichte Bewölkung mit leichtem Wind aus Südwest und die damit verbundene großskalige Turbulenz von vorgelagerten Hängen machte mit plötzlich auftretenden starken Abwinden den Zeitflug allerdings für viele Gruppen schwierig. Teilweise lagen die längsten Flüge nur bei etwas über 8 Minuten. Die Sonne hatte aber immer mehr Kraft, etwas Strahlung durch die Wolkendecke zu bringen, so dass sich später leichte Thermik im abflauenden Wind entwickelte.
Im aufgrund des hohen Regenrisikos vor dem Streckenflug von Runde 3 durchgeführten Speedflug waren die Thermiken allgemein moderat und führten – anders als manche Verwender oder Verwender-Rettungsversuche mit Modellverlust – nicht zu übermäßig großen Ausreißern im Klassement.

Im Streckenflug Runde 3 bescherte der leichte West-Einschlag des Richtung Nord drehenden Windes etwas Hangaufwind auf der nordwestlichen Baumkante, was verbunden mit der großflächigeren Thermik in der feuchten Kaltfront-Luft einigen Gruppen wieder schnelle Flügen mit bis zu 29 Strecken erlaubte, während andere Gruppen in Saufphasen lediglich maximal 13-14 Strecken fliegen konnten.
Ab 13 Uhr setzten dann doch die vorhergesagten Schauer ein und die letzten Gruppen mussten teilweise schon in leichtem Regen fliegen. Der Streckenflug ließ sich nach kurzer Unterbrechung allerdings noch komplettieren.

Die Entscheidung zum etwas frühzeitigeren Abbruch des Wettbewerbs wurde von allen akzeptiert und sicher war man hier und da nicht unglücklich darüber, nach 3 kompletten Runden überwiegend im Trockenen Abbauen und den teilweise langen Heimweg etwas früher antreten zu können.

Die Siegerehrung um 15 Uhr am Clubhaus – wo während der letzten zwei Tage das Team des Aeroclubs Göppingen-Salach leckere Verpflegung in Form von Kuchen und Gegrilltem angeboten hatte – erlaubte neben einer weiteren Stärkung im Schutz des Daches auf der Terasse nochmal etwas Austausch über die für viele sehr animierenden vergangenen zwei Tage oder technische Themen.

Letztlich konnte Jürgen Pölzl den Wettbewerb vor Andreas Herrig und Peter Hoffmann gewinnen (8841.82, 8712.61, 8680.02 Punkte) – mit 8623.67 Punkten knapp dahinter undankbarer Vierter Steffen Besemer.
Bei den Jugendlichen setzte sich Mikkel Krogh Petersen vor Lukas Lehner und Rasmus Krogh Petersen durch. Auf diese drei sich stark präsentierenden Rookies wird man neben Peter Geldner wohl in Zukunft verstärkt achten müssen, denn sie machten einen schon erstaunlich umsichtigen und professionellen Eindruck!

Ein großer Dank gebührt Wettbewerbsleiter und Haupt-Organisator Jens Buchert für den Mut und die Initiative, den bis jetzt lange andauernden „Mangel“ an F3B-Wettbewerben zu beenden, sowie Johannes Kriscke für die Bedienung der Münchner Zeitmess-Anlage und Auswertung, als auch Bastian Hummel und Markus Wanner und allen weiteren beteiligten Helfern an den Linien und im Hintergrund!

Auch wenn, oder vielleicht vielmehr weil, der Wettbewerb recht minimalistisch mit Fokus auf den Spaß am F3B-Fliegen durchgeführt wurde (zeitnahe Ergebnislisten oder Urkunden/Pokale wurden diesem beispielsweise etwas untergeordnet…), war es ein schöner und insgesamt lohnenswerter (Wieder-)Einstieg in die F3B-Saison.

Bleibt zu hoffen, dass der AeroClub Göppingen-Salach nächstes Jahr noch Luft im Terminkalender für eine mögliche Wiederholung findet! Und dass sich Wetter und Atmosphäre beim kommenden F3B-Wettbewerb in Lünen Mitte September ähnlich freundlich entwickeln…!

Andreas H., 23.08.2021