Kategorie: F3B

Kirchheim Open 2019 F3B

Das lange Warten hatte in diesem Jahr erst Ende April ein Ende. Durch die Verlegung des traditionellen Saisonbeginns in Colmar war die Winterpause in diesem Jahr besonders lang. So hatten wir fast einen Monat mehr Zeit zum Training als üblich und sind guten Mutes nach Hülben gereist. Auch eine große Delegation von sieben Piloten aus Russland nahm die weite Reise auf sich. Natürlich, wie kann es auch anders sein, empfing die versammelten Piloten aus ganz Europa ein winterliches Wochenende, nachdem wir uns gerade an sommerliche Verhältnisse gewöhnt hatten. So startet der Wettbewerb am Samstag bei Temperaturen knapp über Null °C und diese kalte Luft sollte über das ganze Wochenende für die Bedingungen ausschlaggebend bleiben. Typisch für das Segelfluggelände in Hülben sind die extrem wechselhaften thermischen Verhältnisse bei Westwind. So ging es früh im Speed los mit einzelnen Ausreißern, die den 16 bis 18 Sekunden Schnitt mit schnellen 15er und 14 Zeiten alt aussehen ließen. Auch im anschließenden Streckenflug lagen die Tausender mal bei 18, dann wieder bei 33 Strecken. Alles in allem nicht einfach zu fliegen, zumal die Baumreihe an der Platzgrenze manchmal so dynamisch trug das man nochmal richtig Gas geben konnte, wenn das Modell schon fast unten war. So waren viele Streckenfluggruppen wirklich erst zum Ende der Arbeitszeit entschieden. Sehr spannend! Im Zeitflug setzte sich diese spannende Entwicklung fort. Es gab Flüge zu bestaunen, in denen der Pilot es kaum fassen konnte wie das Modell erstmal mit ungewohnt starken Steigwerten bis fast zur Sichtgrenze hochkatapuliert wurden, um dann, kaum das fünf Minuten Flugzeit absolviert waren, in Baumwipfelhöhe um die restlichen Flugminuten bis zum Ablauf der 10 min kämpfen zu müssen. Etliche Zeitflüge endeten so vorzeitig und würfelten das Klassement durcheinander. Nachdem am späten Samstag Nachmittag eine größere Regenfront das Fliegen unmöglich machte, wurde der Neustart auf Sonntag früh verlegt. Bis hierher wurde etwas mehr als ein Durchgang geflogen.

Bei der Anfahrt zum Fluggelände am Sonntag früh wurde deutlich, das es über Nacht nochmal kälter geworden war. Auf der Höhe der Schwäbischen Alb lag tatsächlich stellenweise Schnee. Wieder ging es los mit Speedflug. Abgesehen von etwas abgeschwächten Windverhältnissen ging es genauso weiter wie am Samstag. Zur Mittagszeit, nachdem zwei Runden komplett waren, gab es immer wieder Regenunterbrechungen, die den Wettbewerbsablauf ins Stocken brachten. Zeitig entschied die Wettkampfleitung dann das Ende der Kirchheim Open am frühen Nachmittag. Zur Siegerehrung schien dann wieder die Sonne von einem blauen Himmel….

Siebzig Piloten aus acht Nationen gaben der 2019er F3B World Cup Saison einen tollen Einstand und hier in Kirchheim auch der Internationalen Deutschen Meisterschaft einen würdigen Rahmen.

Vier Neueinsteiger wurden im Rahmen der Rookiewertung von den Teams IG F3B, Badesalz und Foo betreut und haben dadurch erste wertvolle Erfahrung sammeln können. Auch zwei neue U18 Junioren waren hier am Start und im Foo-Team auch noch zwei Piloten, die im vergangenen Jahr durch die Rookiewertung ins Geschehen integriert wurden. So lässt sich hoffen, das die F3B Szene allen Unkenrufen zum Trotz weiter bestehen wird. Wir sollten weiterhin versuchen, die Schwelle zum Einstieg niedrig zu halten. Durch ein einfaches, leicht verständliches und transparentes Reglement und weitreichende Unterstützung für Interessenten ist das sicher am nachhaltigsten zu erreichen.

Am Ende der Kirchheim Open stand als Deutscher Meister Martin Weberschock ganz oben auf dem Treppchen, flankiert von Gerhard Flixeder (2.) und Jürgen Pölzl (3.)

Die Juniorenwertung (bis 23 Jahre) gewann Bernhard Flixeder vor Johannes Krischke und Roman Safonov.

Bei den Rookies triumphierte Claus Scholz vor Matthias Schmidt, Tobias Tandler und Georg Roth.

Die Teamwertung ging an das Österreichische Team KÄOB1 mit Flixeder, Rossmann und Pölzl vor Badesalz mit Webberschock, Thomas und Sarter sowie Foo 1 mit Herrig, Günther und Becker.

Wir sehen uns wieder beim nächsten World Cup in Rodekro, Dänemark. Dort findet diese Saison erstmals ein World Cup statt. Bis bald!

Markus Becker

Vielen Dank an Tim für die Bereitstellung der der folgenden Bilder

Ergebnisse

2019 FAI Rules Proposals – Wird die Sicherheit geopfert ?

Die vorgeschlagenen Änderungen unter 5.3.1.3 heiße ich in nicht alle gut.

Es soll in Zukunft generell untersagt sein, an einem Modell innerhalb eines Durchgangs den Verbinder zu tauschen.
Diesen Sachverhalt halte ich für sehr schlecht.
Mit der seitherigen Formulierung war es möglich für Flugaufgaben mit erhöhter Flächenbelastung einen stabileren Verbinder einzusetzen, z.B. einen Vollverbinder statt einem dünnwandigen Hohlkammerverbinder.

Warum macht das Einsetzen eines stabileren Verbinders Sinn ?
Weil im Wettbewerbsbetrieb durchaus Probleme mit leichten Einheitsverbindern zu beobachten sind:
Die leichten Einheitsverbinder = dünnwandige Hohlkammerverbinder nehmen nämlich gerne mal Schaden wenn ein Flieger direkt nach dem Abgeben aus dem Seil fällt beziehungsweise wenn der Flieger wegen Seilriss kurz hinter den Winden im Dreck steckt. Dies ist für gewöhnlich dann der Fall wenn der Flieger schwerer ist und für Streckenflug oder Speed ballastiert wurde. Beim Einschlag entsteht dann gerne mal am Verbinder eine kleine Schädigung, die in der Hektik des relaunchens bei der schnellen Kontrolle vor dem nächsten Abwurf auch mal übersehen wird und unbemerkt bleibt. Die katastrophalen Folgen stellen sich dann meist sehr schnell ein.

Der Ablauf im Wettbewerb ist üblicherweise folgender:
Seilriss beim Abgeben – harte Stecklandung des Flugzeugs aus 5-6m Höhe – kurze Sichtkontrolle nach dem Rausziehen des Fliegers aus dem Dreck – schnell wieder zusammenstecken und Tesa drauf – Rudercheck – und dann die Kiste gleich wieder ans Seil gehängt um nicht wertvolle Zeit zu verlieren.
Bei unbemerkter ( weil schwer erkennbarer ) Vorschädigung des Verbinders klappt dann anschließend der Flieger im Start zusammen.
Ursache: Vebinderbruch . Die Fliegertrümmer schlagen dann üblicherweise irgendwo zwischen den Menschen ein die gerade mit Seile holen beschäftigt sind. Mit im Trümmerflug inbegriffen ist natürlich auch der beschleunigte schnelle, energiereiche speer-artige Rumpf, der womöglich zu allem Übel vorher noch zusätzlich mit Rumpfballast angereichert wurde…
Den Vorgang habe ich schon mehrfach selbst beobachtet, auch in München.
Es ist im Prinzip ein kleines Wunder, daß bei diesen Vorgängen seither noch niemand schwer verletzt oder gar getötet wurde.

Was kann man dagegen tun ?
Man kann das Risiko minimieren indem man wie eingangs erläutert zeitweise einen stabileren Verbinder einsetzt.

Was bedeutet die 2019 vorgeschlagene Regeländerung wenn Sie denn in dieser Form umgesetzt wird ?
Man nimmt vermeidbare schwere Personenschäden in Kauf zugunsten eines leichter kontrollierbaren einheitlichen Regelwerks.
Das ist in meinen Augen ein absolutes no-go. Diesen Vorgang lehne ich aufs Äußerste ab.

Eine Lösung des Problems könnte darin bestehen, daß man – wenn mehrere Verbinder genutzt werden – auf Verbinder besteht, deren umhüllende Geometrie gleich zu sein hat.
Im Grundsatz eine leichte Übung – die Verbinder eines Fliegers werden für gewöhnlich eh alle in der selben Form gefertigt.

Wer jetzt noch daherkommt mit der Argumentation – „Zuviel Aufwand für den Veranstalter wegen notwendiger Kontrollen“ oder „Verwässerung der reinen Idee“ dem sage ich:

SO EIN SCHMARRN !

schaut euch mal die Vorschläge zu E–F3B an … da ist weder was von einer reinen Idee noch was von wegen „Aufwandsminimierung für Veranstalter“ zu spüren

es grüßt euch der Wolfi der auf der F3B WM 2015 in Arnheim unter der B-Linie mehrmals im Ballastregen saß während über ihm die Flieger im Schuß zusammengeklappt sind

Einschlag Rumpf ohne Flügel in der Nähe der Seile
beschädigter Verbinder


E F3B auf F3B Wettbewerben – Zeitplanung

„E F3B“ – An alle die es betrifft.

Ich bin echt mal gespannt, wie das auf den Wettbewerben dann organisiert wird.
2 unterschiedliche Klassen an einem Wochenende – und das auf 5 Wettbewerben.

Der Zeitverbrauch von 5 Piloten E-F3B kostet pro Durchgang 35-40 Minuten (in München2018 über eine Stunde).
Das bedeutet, bei 3 Runden liegen wir bei 105-120 Minuten – das entspricht ca. 2 Stunden.

Wenn ein Wettbewerb samstags um 08.30 Uhr startet und um 18.30 Uhr (10 Stunden) beendet wird – sonntags 08.30-14.30 Uhr(6 Stunden), dann haben wir insgesamt 16 Stunden.
Von den 16 Stunden gehen für eine Gruppe E-F3B 2 Stunden ab – bei 2 Gruppen (10 Piloten) sind das schon 4 Stunden :I-see-stars:

Bei 10 E – F3B-Piloten wird den F3B – Piloten ein Viertel der Zeit genommen!!!!

abgebrannt