vom Oktoberfestpokal zum Oktoberpokal – kein Fest mehr – aber immer wieder schön!
https://www.mcm-muenchen.com/index.php/oktoberfestpokal/oktoberpokal2021
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Nette Leute, Currywurst und F3B – immer wieder schön hier!
Spätsommer an der Lippe – und ein „Außenseiter“ vor starken Schweizern
Nach dem erfolgreichen Auftakt der F3B Mini-Saison in Gruibingen war es ein weiterer Lichtblick, dass sich die Flugsportgruppe Lünen trotz der zunächst etwas unklaren Lage bezüglich Corona-Beschränkungen und steigender Inzidenzwerte dazu entschlossen hatte, den traditionell am vorletzten Wochenende im September stattfindenden „Lippeweiden-Pokal“ nach einem Jahr Pause doch wieder durchzuführen!
Zunächst sah es nach einem recht überschaubaren Starterfeld aus – aber letztlich waren doch stattliche 43 Teilnehmer aus 7 Nationen dem Ruf und inneren Drang gefolgt und hatten den teilweise langen (und durch viele Baustellen zähen) Weg nach Lünen auf sich genommen.
Das Wetter spielte hervorragend mit und präsentierte zwei schöne Spätsommer-Tage, die nach moderat kühlen Nächten noch mit teilweise recht starker Thermik aufwarteten. Der Samstag Morgen empfing die Teilnehmer zunächst mit dichtem Nebel, der sich dann aber gegen 10:30 Uhr schnell zu lichten begann.
Aufgrund der noch begrenzten Sichtweite wurde mit Speed begonnen. Der sehr schwache Wind, wenn auch vorhandene, Wind aus Ost ermöglichte Zeiten um 15 s. Den 1000er holte sich Jan Hansen mit seinem mittlerweile fertig gestellten Spline 2020 mit einer mittleren 14er.
Im direkt folgenden Speed Runde 2 erwischte Christoph Sarter eine schöne Thermik und konnte sich mit einer eng geflogenen 13.8er Zeit an die Spitze des Feldes platzieren und etwas Punktabstand zu den meisten Piloten aufbauen. Ansonsten aber noch recht ähnliche Bedingungen wie im ersten Speed-Durchgang mit moderatem thermischen Einfluss.
Was sich auch im anschließenden Zeitflug fortsetzte – hier war trotz der Mittagszeit das Risiko abzusaufen dank der thermisch aktiven Wiese recht gering. Eine Gruppe erwischte das Sinken allerdings dann aber doch hart – mit einem Nachstart konnte Robert Lazinka immerhin noch vermeiden, die kürzeste Zeit zu fliegen, da zwei Piloten sogar schon deutlich vor 6 min unten lagen…
Spannend wurde es dann in den beiden aufeinander folgenden Streckenflug-Runden. Mit dem parallelen Wind zogen die Thermiken schnell aus dem Kurs und ein Wechsel nach außen oder innen entschied oft schmerzhaft darüber, ob der Flug im Abwind oder Aufwind fortgesetzt werden konnte. Eine gewisse Erleichterung, dass der Wald über den nahen Kleingärten Flugverbotszone war und sich die Flüge nur nördlich der Winden abspielen durften.
Zum Abend wurde dann auch noch der Speed von Runde 3 geflogen. Soeren Krogh gelang hier ein schöner Flug in guter Luft und er konnte sich über den 1000er freuen. Im etwas aufgelebten Wind ging Frank Thomas allerdings aufgrund des nach dem Rausfaller im zweiten Start erneut gerissenen Seils dann leider nach dem vierten Start die Rahmenzeit aus.
Kurz vor Sonnenuntergang konnte der Tag dann trotz des späten Beginns dank effizienter Führung durch Wettbewerbsleiter Peter Hubbertz und einer eingespielten Helfer-Crew mit sechs geflogenen Aufgaben beendet werden. Die Versorgung mit leckeren Muffins und Kuchen sowie Brat- und Currywurst am Platz war allerdings schon so hervorragend gewesen, dass eine weitere Steigerung des kulinarischen Genusses schon eines etwas längeren Spaziergangs in die Stadt bedurfte 😉
Der Sonntag Morgen begrüßte wieder mit jeder Menge Feuchtigkeit auf dem Zelt und dem Gras. Die etwas kühlere Nacht machte den deutlich lebhafteren Ostwind fast etwas unangenehm kalt – aber er bescherte zunächst gigantische Höhen von deutlich über 300 m, was den Zeitflug von Runde 2 meist zu keinem Problem werden ließ. Johannes Krischkes Modell verlor allerdings im „Schuss“ beim Start die Nase und taumelte unkontrolliert zu Boden – sicher ein bitterer Verlust.
Im direkt folgenden Zeitflug Runde 3 hatte der Wind dann etwas abgenommen. Die bei bedecktem Himmel aber nur zögerlich entstehende Thermik und temporäre Saufphasen führten nun hin und wieder doch zu kleinen Zeitverlusten selbst bei einigen namhaften Piloten.
Der noch ausstehende Streckenflug von Runde 3 sorgte bei den allgemein engen Punktabständen nun ähnlich wie am Samstag wieder für etwas Durchmischung, denn die nun teilweise heraus gekommene Sonne entspannte die Thermiksituation nicht. Es galt wieder den richtigen Riecher zu haben, ob und wann sich über dem Platz gute Luft aufbauen würde.
Gegen 12 Uhr konnte dann noch der Speed von Runde 4 in umgekehrter Reihenfolge der Platzierung begonnen werden. Sicher mit Frust im Bauch holte sich Johannes Krischke den 1000er, während einige andere Piloten verwendeten oder mit Abwind nach der Thermik gestraft wurden.
Letztlich behielt Christoph Sarter seine Führung und gewann den Wettbewerb vor den beiden stark fliegenden Schweizern Thomas Kübler und Andreas Böhlen. Bei den Junioren hatte Pascal Mestermann keine Konkurrenz – aber schaffte es immerhin auch ins vordere Mittelfeld.
Abschließend wurde noch das legendäre Lünener Speed-Knock out der besten 8 geflogen – was immer wieder ein spannendes Spektakel sowohl für die Teilnehmer als auch Zuschauer ist. Wie auch schon in den Jahren zuvor gelang es dem Autor wieder, dieses nach teilweise sehr knappen Viertel- und Halbfinalen letztlich gegen Jeroen Smits für sich zu entscheiden. Ein großer Dank gebührt hier auch dem unterstützenden Team, das die Vorbereitung der Winden für die nächste Runde selbst nach Seilrissen wieder hervorragend managte!
Detaillierte Ergebnisse der Gesamtwertung und des Knock-Outs finden sich auf www.f3b.de.
Wie auch schon in Gruibingen wurde das Feld an Modellen von den drei aktuell dominierenden Konstruktionen geprägt. Mit dem Meteor DP und dem Mojo waren aber auch wieder einige seltenere Geräte im Einsatz.
Und als einziger Rookie konnte er nicht in einer separaten Rookie-Wertung fliegen – aber mit Michael Hahne war auch wieder ein neuer (Wieder-)Einsteiger zu begrüßen, der sich sogar ganz passabel schlug und nicht letzter wurde.
Von der experimentell angebotenen Möglichkeit, mit LiIon-Windenakkus zu starten, schienen nur sehr wenige Teilnehmer Gebrauch gemacht zu haben. Aber immerhin gab es welche – und neben Petr Fusek und Michal Behensky hatte auch der Autor den Versuch in Runde 4 und im Speed-Knock out „gewagt“. Wie von der Auslegung her zu erwarten, waren hier keine wesentlichen Unterschiede spürbar. Diese Praxiserfahrungen und weitere Testdaten müssen nun dabei helfen, ein handliches Reglement für den weiteren Einsatz zu finden.
Zu erwähnen ist auch das von der FSG-Lünen vorbildlich ausgearbeitete und umgesetzte Hygienekonzept, das die sichere Durchführung des Wettbewerbs ermöglichte und so einen weiteren Eckpfeiler für eine Fortführung der F3B-Serie in München und hoffentlich auch im nächsten Frühjahr gesetzt haben dürfte.
Trotz des weiten Weges hatte sich die lange Fahrt nach Lünen insgesamt wieder gelohnt – und es bleibt zu hoffen, dass die FSG-Lünen auch nächstes Jahr wieder so ein gutes Event trotz etwas verkleinerter Mannschaft auf die Beine stellen kann!
Andreas H., 21.09.2021
Ein schönes Wochenende ist vorbei – und alles hat super geklappt 🙂
Vielen Dank an Jens und seine Helfer für das coole Event.
Den Bericht von Andreas Herrig findet Ihr unter https://www.f3b.de/de/1nortel-f3b-cup und hier:
1. Nortel-Cup F3B Gruibingen
F3B auf der Alb – ein Lichtblick am Ende des Tunnels
Relativ kurzfristig für das Wochenende des 21.-22.08.2021 angesetzt, hatte der spontane Nortel-Cup auf dem landschaftlich super schön gelegenen Flugplatz Gruibingen-Nortel sicher bei einigen Interessierten zu Konflikten mit der Urlaubsplanung geführt. Und auch für den Autor hatte sich ein kleines Dilemma in Bezug auf die Routenplanung und Erkundung weiterer Regionen Osteuropas ergeben…
Aber letztlich hatte eine doch nicht unerkleckliche Zahl von 44 flugbegeisterten Enthusiasten die Prioritäten darauf gelegt, nach langer F3B-Abstinenz mal wieder gemeinsam zu fliegen, sich miteinander zu vergleichen und die spannungsgeladene Atmosphäre eines Wettbewerbs zu genießen.
Ungewohnt, aber doch irgendwie noch bzw. schnell wieder vertraut fühlte sich das Aufbauen der Winden am Freitag Abend und Samstag Morgen an…! Manche Handgriffe brauchten noch etwas länger – aber da der Beginn des Wettbewerbs zu entspannterer Zeit auf 9 Uhr anberaumt war, führte dies nicht zu Stress. Auch die Kontrolle der „3G“ Covid-Nachweise ging unkompliziert vonstatten.
Der Samstag hielt relativ ruhiges Sommerwetter mit leichtem Wind aus südöstlichen Richtungen bereit und nach lauer Nacht wurde es schlagartig recht warm. Das komplexe Gelände mit der gewundenen Albkante und variablem Baumbewuchs machte die Flüge etwas herausfordernd. Im Zeitflug allgemein keine größeren Hürden bereitstellend, war es im Streckenflug allerdings schwieriger, sich für die richtige Seite zu entscheiden und zur rechten Zeit am richtigen Ort zu sein. Im Speedflug aber nicht mehr als die üblichen thermischen Variationen. Der Autor konnte hier im ersten Flug etwas profitieren und mit einer unerwartet schnellen 13.8 die vorher verlorenen 2 Strecken kompensieren.
Auch mit der Minimal-Besetzung des Organisationsteams lief der Wettbewerb nach kleiner Eingewöhnung der Linienhelfer in den ersten Streckenflug-Gruppen rund und gleichmäßig, so dass am Abend 2 Runden komplettiert waren.
Das Feld der Modelle wurde – neben einigen Exoten wie dem jetzt fertig gestellten Spline der Dänen oder modellverlustbedingten „Frankenstein“-Not-Kombinationen – von den aktuell konkurrenzfähigsten Geräten Freestyler 6 & 3.5, Device & Pike Precision 2 in teilweise sehr schönen neuen Designs dominiert. Leider fielen einige davon schon den überproportional vielen Midairs zum Opfer…
Am Sonntag hatten wir Glück, dass der vorhergesagte Starkregen morgens schon früher durchgezogen war und den planmäßigen Beginn um 8:30 Uhr nicht behinderte. Dichte Bewölkung mit leichtem Wind aus Südwest und die damit verbundene großskalige Turbulenz von vorgelagerten Hängen machte mit plötzlich auftretenden starken Abwinden den Zeitflug allerdings für viele Gruppen schwierig. Teilweise lagen die längsten Flüge nur bei etwas über 8 Minuten. Die Sonne hatte aber immer mehr Kraft, etwas Strahlung durch die Wolkendecke zu bringen, so dass sich später leichte Thermik im abflauenden Wind entwickelte.
Im aufgrund des hohen Regenrisikos vor dem Streckenflug von Runde 3 durchgeführten Speedflug waren die Thermiken allgemein moderat und führten – anders als manche Verwender oder Verwender-Rettungsversuche mit Modellverlust – nicht zu übermäßig großen Ausreißern im Klassement.
Im Streckenflug Runde 3 bescherte der leichte West-Einschlag des Richtung Nord drehenden Windes etwas Hangaufwind auf der nordwestlichen Baumkante, was verbunden mit der großflächigeren Thermik in der feuchten Kaltfront-Luft einigen Gruppen wieder schnelle Flügen mit bis zu 29 Strecken erlaubte, während andere Gruppen in Saufphasen lediglich maximal 13-14 Strecken fliegen konnten.
Ab 13 Uhr setzten dann doch die vorhergesagten Schauer ein und die letzten Gruppen mussten teilweise schon in leichtem Regen fliegen. Der Streckenflug ließ sich nach kurzer Unterbrechung allerdings noch komplettieren.
Die Entscheidung zum etwas frühzeitigeren Abbruch des Wettbewerbs wurde von allen akzeptiert und sicher war man hier und da nicht unglücklich darüber, nach 3 kompletten Runden überwiegend im Trockenen Abbauen und den teilweise langen Heimweg etwas früher antreten zu können.
Die Siegerehrung um 15 Uhr am Clubhaus – wo während der letzten zwei Tage das Team des Aeroclubs Göppingen-Salach leckere Verpflegung in Form von Kuchen und Gegrilltem angeboten hatte – erlaubte neben einer weiteren Stärkung im Schutz des Daches auf der Terasse nochmal etwas Austausch über die für viele sehr animierenden vergangenen zwei Tage oder technische Themen.
Letztlich konnte Jürgen Pölzl den Wettbewerb vor Andreas Herrig und Peter Hoffmann gewinnen (8841.82, 8712.61, 8680.02 Punkte) – mit 8623.67 Punkten knapp dahinter undankbarer Vierter Steffen Besemer.
Bei den Jugendlichen setzte sich Mikkel Krogh Petersen vor Lukas Lehner und Rasmus Krogh Petersen durch. Auf diese drei sich stark präsentierenden Rookies wird man neben Peter Geldner wohl in Zukunft verstärkt achten müssen, denn sie machten einen schon erstaunlich umsichtigen und professionellen Eindruck!
Ein großer Dank gebührt Wettbewerbsleiter und Haupt-Organisator Jens Buchert für den Mut und die Initiative, den bis jetzt lange andauernden „Mangel“ an F3B-Wettbewerben zu beenden, sowie Johannes Kriscke für die Bedienung der Münchner Zeitmess-Anlage und Auswertung, als auch Bastian Hummel und Markus Wanner und allen weiteren beteiligten Helfern an den Linien und im Hintergrund!
Auch wenn, oder vielleicht vielmehr weil, der Wettbewerb recht minimalistisch mit Fokus auf den Spaß am F3B-Fliegen durchgeführt wurde (zeitnahe Ergebnislisten oder Urkunden/Pokale wurden diesem beispielsweise etwas untergeordnet…), war es ein schöner und insgesamt lohnenswerter (Wieder-)Einstieg in die F3B-Saison.
Bleibt zu hoffen, dass der AeroClub Göppingen-Salach nächstes Jahr noch Luft im Terminkalender für eine mögliche Wiederholung findet! Und dass sich Wetter und Atmosphäre beim kommenden F3B-Wettbewerb in Lünen Mitte September ähnlich freundlich entwickeln…!
Andreas H., 23.08.2021